Wieder einmal hat die mir bestens bekannte Autorin Marlene Bach einen neuen Roman (ihren achten mit dem bereits bekannten Personal) verfasst. Unter dem Titel „Heidelberger Hexentanz“ geht es wieder einmal um das zugereiste Nordlicht namens Mila Böckle, die sich in Probleme hineinziehen lässt, nur weil sie jemandem helfen will. Gut, dass die grimmige Kriminalkommissarin Maria Moser bereitsteht, um die kriminellen Verquickungen aufzuklären, die sich daraus ergeben.
Die Gutleuthof-Kapelle in Schlierbach spielt eine kleine Nebenrolle – ich habe bei den Recherchen gelernt, dass ein Gremium der Universität Heidelberg im 16. Jahrhundert für die „Lepraschau“ zuständig war: Es wurden „standardmäßig 16 Symptome begutachtet: Neben Hautausschlägen und Schwellungen u.a. auch Phänomene wie betrügerisches und zorniges Wesen, Haarausfall, Alpträume oder Gänsehaut bei Luftzug“ (Wahl, 2001, S. 136f). Uff! Welch feinkörnige Diagnostik! Fast wie die mehrere Jahrtausend alte „Leberschau“ (hier ein Erklärvideo vom Heidelberger Altorientalisten Stefan Maul)…
Spannend zu lesen, witzig geschrieben, Kategorie „cosy crime“ – aus der Verlagsankündigung (dort finden sich auch die Lesungs-Termine):
Ein diabolisches Spiel im idyllischen Neckartal.
Mila Böckle hat Liebeskummer. Mal wieder. Doch eine Begegnung in den malerischen Gassen der Heidelberger Altstadt bringt sie auf andere Gedanken. Sie trifft dort auf Emma, die an einer geheimnisvollen Schnitzeljagd teilnimmt – am Ende soll ein kostbarer Gewinn warten. Mila beschließt zu helfen, aber was als harmloses Spiel beginnt, entpuppt sich als mörderischer Plan. Kann Hauptkommissarin Maria Mooser die beiden Frauen noch rechtzeitig aus der Schlinge des Teufels befreien?
Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen: Spannung ist garantiert, Lachen ebenfalls! 10 von 10 Jofu-Punkten!
Quellenangaben: Bach, M. (2023). Heidelberger Hexentanz. Köln: Emons (ab 24.8.23 im Buchhandel erhältlich). – Wahl, J. (2001). Der Heidelberger Spitalfriedhof. Einblick in das mittelalterliche Gesundheitswesen. Denkmalpflege in Baden-Württemberg – Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege, 30(3), 132–138. https://doi.org/10.11588/nbdpfbw.2001.3.12774
siehe auch frühere Blog-Beiträge zu Marlene Bach: https://joachimfunke.de/?s=marlene+bach
PS: Die Autorin ist neuerdings auf Instagram unter dem Namen „marlenebach.autorin“ unterwegs und freut sich über Follower…
Nachtrag 16.9.23: Gerade ist eine tolle Rezension von Ingeborg Salomon im Feuilleton der RNZ erschienen (als PDF hier).
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