Nachdem ich 8 Jahre lang das „Heidelberger Jahrbücher Online“ im Auftrag der „Gesellschaft der Freunde“ (GdF) mitherausgegeben habe, haben Vera Nünning und Michael Wink nun die Herausgabe des nächsten (neunten) Online-Bandes 2024 übernommen. Das Rahmenthema diesmal: Prognosen.
Natürlich konnte ich nicht widerstehen, zusammen mit unserer Honorarprofessorin Lenelis Kruse einen Beitrag beizusteuern: Unter dem Titel Warum Prognosen einerseits wichtig sind und warum sie andererseits nicht wirklich helfen geben wir einen Überblick über psychologische Aspekte von Prognosen. Nicht beachtete Prognosen zum Klimawandel kommen darin prominent vor. Hier die Zusammenfassung:
„Der Blick in die Zukunft scheint wichtig. Prognosen werden in allen Lebensbereichen gestellt, es existiert ein hoher Bedarf, auch wenn viele Prognosen scheitern. Das erstaunlichste Phänomen jedoch: Es gibt eine ganze Anzahl an ernst zu nehmenden Prognosen, die kaum Konsequenzen haben. Am Beispiel der Klimaprognosen wird dies verdeutlicht: Obwohl Wissenschaftler seit Jahren auf die Gefahren des hohen CO2-Ausstoßes hinweisen, gibt es kaum Verhaltensänderungen. Scheren wir uns doch nicht um Prognosen? Ist der Homo Sapiens gar ein Homo Ignorans?“
Der Band Prognosen in der Wissenschaft enthält natürlich noch viele andere lesenswerte Beiträge, darunter denjenigen von meinen guten Freunden Claudia Erbar und Peter Leins Prognosen zum Insektenschwund und zum Veganismus im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit. Claudia und Peter waren bislang in fast jedem der letzten Jahrbücher mit einem spannenden Beitrag aus der Biologie vertreten. Schön, dass es die Tradition des interdisziplinären Jahrbuchs gibt!
Quelle: Funke, J., & Kruse, L. (2024). Warum Prognosen einerseits wichtig sind und warum sie andererseits nicht wirklich helfen. Heidelberger Jahrbücher Online, 9–20. https://doi.org/10.17885/HEIUP.HDJBO.2024.1.25075
Keine Antworten