Einer der schönsten Momente im akademischen Jahr (neben der Jahresfeier der Universität…) ist die Verleihung der Ruprecht-Karls-Preise an sorgfältig ausgewählte Doktorandinnen und Doktoranden unserer Universität „die Besten der Besten“). Die Preise werden seit 1990 jährlich von der „Stiftung Universität Heidelberg“ ausgelobt. Die Dekane und Dekaninnen aller Fakultäten sind dann aufgefordert, aus ihren Fakultäten die jeweils 2-3 besten Arbeiten auszusuchen. Schließlich wählt eine hochkarätig und interdisziplinär besetzte Auswahljury (besetzt mit Vertretern aus verschiedenen Fakultäten) die fünf besten Arbeiten eines Abschlussjahrgangs nach einem zweistufigen Auswahlverfahren aus (mit Einholung zusätzlicher Gutachten).
Am 4.11.22 fand die diesjährige Preisverleihung in der Aula der Alten Universität statt. In der Pressemitteilung der Universität ist zu lesen:
„Die Träger der Ruprecht-Karls-Preise sind Dr. Jaqueline Lorenzen (Rechtswissenschaften – [ein nachträglicher Preis aus 2020, J.F.]), Dr. Jonas Ott (Chemie), Dr. Annika Tebben (Physik), Dr. Florian Umstätter (Pharmazie), Dr. Laura Voigt (Sportpsychologie) sowie Dr. Georg Wolff (Geschichte). Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 3.000 Euro. Der Fritz Grunebaum-Preis der Stiftung Universität Heidelberg, der ebenfalls mit einem Preisgeld von 3.000 Euro verbunden ist, wird für außerordentliche Arbeiten aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften oder des Wirtschaftsrechts verliehen. Preisträgerin in diesem Jahr ist Dr. Laura Nasse (Rechtswissenschaften).“
Die Festveranstaltung eröffnete der noch amtierende Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, anschließend sprach Dr. Monika Vierheilig als Vorstandsmitglied der Stiftung Universität Heidelberg. Sie erinnerte an eine vor 273 Jahren gestellte Preisfrage „Hat der Fortschritt der Wissenschaften und Künste zum Verderb oder zur Veredelung der Sitten beigetragen?“, liess jedoch die Antwort des damaligen Preisträgers (Jean-Jacques Rousseau 1750: Nein!) offen. Der Vorsitzende der Preisjury, der Historiker Prof. Dr. Bernd Schneidmüller beschrieb kurz die Auswahlprozedur und würdigte dann die Preisträger durch kurze Skizzen der geleisteten Arbeiten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von einer grandiosen Schülerin der Meisterklasse der Musik- und Singschule Heidelberg mit Klavierstücken von Schubert und Rachmaninoff. Ein Empfang in der Bel-Etage der Alten Universität schloss den offiziellen Teil des Festakts ab.
Beim anschließenden informellen gemeinsamen Abendessen im „Weissen Bock“ gab es wieder einmal nette Gespräche unter den Anwesenden. Besonders gefreut habe ich mich, dass diesmal auch eine Arbeit aus der Psychologie dabei war. Gelernt habe ich im Tischgespräch, dass es eine Heidelberger Spezialität „Melonenschnaps“ gibt (kannte ich nicht, werde sie aber beim nächsten Besuch im „Alex“ erwerben und probieren – danke, Laura, für den Tipp!). Auch habe ich (indiskret) Erkundigungen eingeholt, was die Laureaten mit dem Preisgeld anfangen wollen – nur soviel: Sie wollen sich belohnen! Gut so! In einer kleinen Tischrede habe ich (als stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Universität Heidelberg) den Ausgezeichneten, deren Eltern und den Doktormüttern und -vätern nochmals gratuliert und den unterstützenden Freunden und Förderern gedankt. Ein Abend in guter Stimmung unter Freunden, gewidmet dem „lebendigen Geist“ !
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