HDJBO Band 7: Die vier Elemente

Der nunmehr siebte Band unserer Online-Buchreihe “Heidelberger Jahrbücher” in der Tradition der Heidelberger Romantiker von 1807 ist gerade bei “Heidelberg University Publishing” als “open access” erschienen. Michael Wink und ich wollten diesmal das Thema der „vier Elemente“ behandeln. Tatsächlich sind eine Reihe von Autorinnen und Autoren unserer Bitte gefolgt, einen Beitrag zu diesem Thema zu liefern.

Titelbild

„Die vier Elemente“: Erde, Feuer, Wasser und Luft sind einerseits lebensnotwendig, andererseits können sie lebensbedrohlich werden. Verschiedene Naturkatastrophen machen unsere Abhängigkeit von den Elementen hautnah erfahrbar: z.B. brauchen wir Wasser zum Leben (Dürre lässt uns und andere Lebewesen verdursten), zu viel Wasser ist auch nicht gut (Überschwemmungen). Ähnliches gilt für Feuer (wir brauchen Wärme, aber fürchten die Brände), für Luft (wir brauchen saubere Luft zum Atmen, fürchten jedoch die Luftverschmutzung), und für Erde (wir brauchen festen Boden unter den Füßen, fürchten aber Erosion und Erdbeben). Hope and fear: mal vier!

Wie immer erfolgt an dieser Stelle eine stichwortartige Vorstellung der Beiträge dieses Bands. Einige Beiträge fokussieren auf einzelne Elemente, andere gehen auf alle vier ein. Hier die Liste aller Beiträge in alphabetischer Folge.

Bernd J. Diebner (Altes Testament) zeigt in seinem Beitrag „Die vier Elemente in der Bibel: Luft, Wasser, Erde, Feuer“, dass die Bibel in Hinblick auf alle vier Elemente Beschreibungen enthält. Zahlreiche Beispiele illustrieren die Bedeutung der Elemente in den biblischen Texten.

Claudia Erbar und Peter Leins (Biologie) machen in ihrem reich bebilderten Beitrag „Erde, Luft, Wasser und Feuer – Wie Pflanzen diese Elemente nutzen“ deutlich, unter welch schwierigen Bedingungen Pflanzen zu überleben gelernt haben. Beeindruckend: graue Tillandsien (Ananasgewächse), die sich auf Telefondrähten ansiedeln und von Sonne, Regen und Staub leben.

Joachim Funke (Allgemeine Psychologie) beschreibt in seinem Beitrag „Die vier Elemente: Eine psychologische Betrachtung“ verschiedene Aspekte wie z.B. Fehlvorstellungen, naive Physik oder komplexitätsreduzierende Vereinfachungen. Er macht den Wert vereinfachender Konzeptionen deutlich, die manchmal trotz erkannter Falschheit hilfreich sein können.

Bernhard K. Krämer, Norbert Gretz, Benito A. Yard, Berthold Hocher und Anna-Isabelle Kälsch (Nephrologie) befassen sich speziell mit Wasserregulation im menschlichen Körper. Unter dem Titel „Wasserbilanz im menschlichen Orga- nismus: Balance und Dysbalance mit Focus auf renales Wasser- und Elektrolyt-Handling“ zeigen sie die enorme Leistungskraft der menschlichen Nieren.

Jonas Kuhn, Nicole Bobrowski und Ulrich Platt (Umweltphysik) wandeln “Auf den Spuren des Empedokles“ und widmen sich speziell dem Feuer, genauer gesagt, den feuerspeienden aktiven Vulkanen. Während Empodokles der Legende nach am Vulkan Ätna starb, als er in den Krater stieg, um das Vulkaninnere zu verstehen, sind heute moderne Fernerkundungsverfahren am Start, die weniger gefährlich sind und dafür mehr Erkenntnisse liefern.

Sven Schneider und Michael Eichinger (Präventionsmedizin) machen unter dem Titel „Mehr Sonne, mehr Hitze, mehr Regen, mehr Blitze – wie sehr der Klimawandel den Sport verändern wird und wie wir darauf reagieren können“ deutlich, wie wir Menschen schon heute vom Klimawandel betroffen sind. Alle vier Elemente bergen inzwischen z.T. erhebliche Gesundheitsrisiken für Sporttreibende.

Christel Weiss (Statistik) nutzt die vier Elemente metaphorisch, um Statistik zu beschreiben: Erde entspricht den Daten, Wasser den statistische Methoden, Feuer den zu prüfenden Hypothesen und Luft den Ergebnissen. Eine ungewöhnliche Sicht der Statistik.

Michael Wink (Biologie) befasst sich mit dem Element Feuer. In seinem Artikel „Die Rolle des Feuers in der Evolution des Menschen“ zeigt der Autor die essentielle Bedeutung dieses Elements für die Menschheitsentwicklung.

Wir als Herausgeber sind sehr zufrieden mit der bunten Mischung an Beiträgen, die wieder einmal zusammengekommen sind. Wir wünschen den Beiträgen wohlwollende Rezeption und angemessene Verbreitung! Wir danken der “Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg” für die wie immer wertvolle Unterstützung des Jahrbuchs. Aber auch der Universitätsbibliothek ist herzlich zu danken.

Quelle: Funke, J. & Wink, M. (Hrsg.) (2022). Die vier Elemente. Heidelberg: Heidelberg University Publishing (=Heidelberger Jahrbücher Online, Band 7).

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