Lob des Gedankenstrichs

Wer meine Blog-Einträge sorgfältig betrachtet, wird feststellen, dass ein Satzzeichen gerne bei mir Verwendung findet: der Gedankenstrich „-„. Ich wurde deswegen sogar schon angeschrieben und gebeten, von meiner häufigen Verwendungspraxis doch gegebenenfalls etwas Abstand zu nehmen. Warum sollte ich das tun? Ich bin Liebhaber dieses kleinen Satzzeichens, das ein Freund des Denkpsychologen ist (unds ich will hier meine Forschungsinteressen nicht verleugnen) – immerhin ist es das einzige Satzzeichen, im dessen Bezeichnung explizit vom Denken (genauer: vom Gedanken) die Rede ist.

Unter dem Stichwort „Der einfache Gedankenstrich“ heisst es im Duden (Regel 43): „Ein Gedankenstrich kündigt etwas Folgendes, oft etwas Unerwartetes an <§ 82>. (Gelegentlich kann an dieser Stelle auch ein Doppelpunkt oder ein Komma stehen.)“ Und beim darauf folgenden Stichwort „Der doppelte (paarige) Gedankenstrich“ nennt der Duden als Regel 45: „Mit Gedankenstrichen kann man Zusätze oder Nachträge deutlich vom übrigen Text abgrenzen <§ 84>.“ Während der doppelte Gedankenstrich – ich verwende ihn eher selten – einen Einschub markieren hilft, ist der einfache Gedankenstrich derjenige, den ich mag – seine Überraschungsfunktion ist mir wichtig. Natürlich sind Doppelpunkt oder Komma als Alternativen vorstellbar, doch finden diese Satzzeichen schon genug Verwendung im normalen Text. Der Gedankenstrich kommt mir eher unterrepräsentiert vor und wird von mir daher tatkräftig aufgewertet.

siehe auch meine früheren Blogeinträge: „Lob des Leerzeichens“ sowie „Punkt, Komma, Strich

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