Am Freitag 13.12.19 haben wir viel Betrieb im Psychologischen Institut gehabt: Die Masterabsolventinnen und -absolventen des Jahrgangs 2019 (knapp 50 der >70 Absolventen hatten sich angemeldet, plus zwei nachgezügelte Diplomer) kamen zur nachmittäglichen Feier mit ihren Angehörigen und Freunden ins Institut. Angesichts der zahlreichen Anmeldungen hatten wir Sorge, ob unsere Plätze im Hörsaal 2 ausreichen würden – hat aber alles gut geklappt! Und schön, dass der HS2, in dem viele der Anwesenden ihre ersten Stunden im EKS am PI verbracht haben, auch für die letzten Stunden im Institut den Tatort darstellte!
Der Geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Andreas Voß war durch Dienstgeschäfte in Stuttgart im Zusammenhang mit den Planungen zum Direktstudium Psychologie verhindert und hatte mich gebeten, seine Rolle als Gastgeber zu übernehmen. Ich begrüßte die Gäste, die zum Teil von weit her angereist kamen. Ich habe die Bedeutung kritischen Denkens betont, das die Studierenden bei uns gelernt haben sollten. Der Hörsaal ist kein Ort des Glaubens, sondern einer des Zweifelns.
Alex Syndikus (M.Sc.) hielt den Rückblick auf die vergangenen Jahre aus Sicht der Studierenden. Er berichtete unter dem Stichwort „Liebe“ über die verschiedenen Formen von Freundschaft, die sich im Studium gezeigt hätten. Seine Rede war von Dankbarkeit und Freundschaft geprägt – wie schön!
Wie jedes Jahr wurde der Franz Emanuel Weinert-Preis für die beste Abschlussarbeit vergeben. Die Jury unter dem Vorsitz von Andreas Voß (bestehend aus ihm, Dr. Hinrich Bents und mir) suchte aus fünf vorgeschlagenen Spitzenarbeiten diejenige von Mara Sophie Söker aus, die sich mit reaktiver Aggression bei Borderline-Patientinnen beschäftigte. Gratulation zu einer schönen Arbeit!
Prof. Dr Oliver Schilling trug als Vorsitzender unseres Prüfungsausschusses dann die Namen der knapp 50 anwesenden (von insgesamt 80) Absolventinnen und Absolventen vor (im Hintergrund wurden die Titel der Arbeiten eingeblendet). Nachdem alle Absolventinnen und Absolventen (fast alle im Talar) vorne im Hörsaal versammelt standen, gab es ein Gruppenfoto. Dann wurde zum obligatorischen Hütewurf gerufen! Ich freue mich, dass schöne Aufnahmen davon im Netz zu finden sind (eines habe ich auf Facebook gestellt!).
Die musikalische Umrahmung wurde von der Sängerin Hannah Wagner (selbst eine Absolventin des Jahrgangs 2019) mit drei wunderbaren Songs gestaltet, begleitet am Piano von Urs Willabredt. Danke dafür!
Natürlich musste ich in meinen Schlußworten alle diejenigen enttäuschen, die auf mein Ausscheiden am 31.3.19 gehofft haben – die Ablehnung einer dreijährigen Seniorprofessur durch das Rektorat meiner Universität hat meine Tätigkeit nicht zum Erliegen gebracht (danke, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Institut!). Meine drei Wünsche an die Absolventinnen und Absolventen (auch auf früheren Abschlussfeiern vorgetragen): (1) Lebenslanges Lernen angesichts rasch verfallender Wissensbestände, (2) ethischer Umgang mit dem erworbenen Wissen und (3) die Verpflichtung, mit uns in Kontakt zu bleiben – das waren die Dinge, die ich den Absolventinnen und Absolventen ans Herz legen wollte.
Damit sie unser Heidelberger Institut nicht vergessen, erhielten sie alle zum Abschied eine Alumni-Psychologici-Kaffeetasse, in der eine Beitrittserklärung an unsere Sektion steckte. Vor ziemlich genau 20 Jahren, am 1.12.1999, haben Herbert Wettig und ich die Sektion Psychologie im Verein der Freunde gegründet (hier Bilder von der Vertragsunterzeichnung, hier die Pressemitteilung zum 10jährigen Geburtstag). Meine Hoffnung: möge der eine oder die andere doch Mitglied in unserem Förderverein (und der Sektion Alumni Psychologici) werden! Falls die eigenen Mittel am Berufsanfang noch etwas klamm sind: Vielleicht übernehmen die Eltern die Gebühr von 25 € pro Jahr (für die ersten 3 Jahre nach Abschluss; später regulär 50 €, gerne mehr!).
Frau von Wenserski bekam von mir einen Blumenstrauß – Ihre Vorbereitungen (zum letzten Mal, da sie unser Institut verlassen und ans IBW gewechselt hat) waren wie immer ausgezeichnet und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Danke auch an Frau Fauth für die Mithilfe bei der Talarausgabe und beim Hüteverkauf, vor allem aber auch den Hilfskräften der Abteilungen Methodenlehre und Allgemeine Psychologie, die in verschiedenen Funktionen beteiligt waren. Unter anderem war auch wieder eine Fotobox aufgestellt, wo man lustige Passfotos machen konnte, die sofort ausgedruckt werden konnten.
Alles in allem wieder eine – wie ich finde – schöne und gelungene Feier! Das haben mir viele Eltern beim anschließenden Empfang mit Sekt und Selters sowie mit kleinen Snacks und Brezeln bestätigt! Viele Fotos sind gemacht worden (vor allem mit der Foto-Box), dazu auch herrliche Aufnahmen vom „Hütewurf“ (besonders nett als Slow-Motion-Video). Wie gut, dass wir den Abschied feierlich gestaltet haben!