Die „Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V.“ (kurz: GdF), die „Mutter“ unserer Sektion „Alumni Psychologici“, hat auf ihrem gestrigen Treffen den jährlich zu vergebenden „Preis der Freunde“ für das Jahr 2015 an die studentische Initiative „Pro Bono“ vergeben.
Zunächst gab es eine ausserordentliche Mitgliederversammlung der GdF, bei der die Nachwahl des neuen Vorstandsmitglieds Dr. Karl Hahn im Zentrum stand, der bereits dem Vorstand der „Stiftung Universität“ angehört und dort den Vorsitz hat. Seine Nachwahl in den Vorstand der GdF wurde zur großen Freude der schon gewählten Vorstände Joachim Funke, Thorsten Helm und Gabriele Meister mit Einstimmigkeit vollzogen.
Im Anschluss daran wurde der Festvortrag von unserem Archäometriker Prof. Dr. Ernst Pernicka „Wissenschaft in der Bronzezeit? Die erstaunlichen Erkenntnisse aus der Untersuchung der Himmelsscheibe von Nebra“ vor vollem Hörsaal 14 vorgetragen. Diese Himmelsscheibe ist einer der Schlüsselfunde der alteuropäischen Kultur- und Geistesgeschichte und gehört daher auch zum Weltkulturerbe. Auf ihr abgebildet sind Himmelskörper und Gestirne bzw. Sternbilder sowie ein Boot, das über das Firmament zieht – die erste bekannte Darstellung exakt beobachteter Gestirne überhaupt und das auch noch in Gold! Prof. Pernicka erläuterte in seinem spannenden Vortrag die (kriminelle) Fundgeschichte, die archäologische Bedeutung und die astronomische Interpretation sowie die naturwissenschaftlichen Untersuchungen zu Herstellungstechnik und Herkunft des verwendeten Materials.
Auf dem anschließenden, gut besuchten Neujahrsempfang der GdF wurde dann der „Preis der Freunde“ für das Jahr 2015 an „Pro Bono“ vergeben, eine von Studierenden betriebene Rechtsberatung. Damit honoriert die GdF das außergewöhnliche Engagement dieser studentischen Initiative. Ihr Anliegen ist es, Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten in den Bereichen Zivil-, Arbeits-, Sozial- und Migrationsrecht zur Seite zu stehen. Die Doktorandin Cosima Steck trug als Mitglied der Auswahlkommission die Laudatio vor, bevor dann der Vorstandsvorsitzende der GdF, Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Funke, die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung überreichte.
Pro Bono wurde 2013 als gemeinnütziger Verein gegründet. Die Betreuung der Mandanten sowie die Bearbeitung der notwendigen juristischen Dokumente liegen in der Hand von Jura-Studenten. Um bei ihrer Arbeit qualitative Sicherheit zu gewährleisten und mögliche Fehler zu vermeiden, werden die juristischen Anträge vor Einreichung durch einen Beirat von Pro Bono geprüft, dem vor allem praktizierende Anwälte angehören. „Besonders gut gefällt uns die breite Wirkung. Von der aktuell sehr relevanten Gruppe der Asylbewerber über sozial benachteiligte Menschen bis hin zu Studierenden erreicht die Initiative Gruppen, die sich häufig keinen anderen Rechtsbeistand suchen oder suchen können. Pro Bono leistet damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag“, begründet der Vorstand der Gesellschaft der Freunde seine Entscheidung für die Preisvergabe.
Der „Preis der Freunde“ wird seit 1995 jährlich an studentische Gruppen vergeben, die sich durch herausragendes Engagement ausgewiesen haben. Neben der Preissumme von 2500 Euro umfasst die Auszeichnung einen Wanderpokal, der als abstraktes Kunstwerk ähnlich einer Flamme gestaltet ist und alle preisgekrönten Initiativen symbolisch darstellt. Dieses „flammende“ Kunstwerk ist im Eingangsbereich der Neuen Universität ausgestellt.