Diese Woche habe ich 91 Klausuren (uff!) zur Vorlesung „Denken und Problemlösen“ durchgesehen, überwiegend von BSc-Studierenden unseres 2. Semesters (Ergebnisse hängen am Schwarzen Brett der ATP). Von diesen 91 Personen haben 43 die Bestnote 1,0 erhalten – wow!!! 20 haben die Note 2 und schlechter erhalten, 1 ist durchgefallen.
Ist das ein Hinweis dafür, dass die Klausur zu leicht war? Oder bedeutet es, dass die Teilnehmer einfach sehr gut aufgepasst und ausgezeichnet gelernt haben? Ich glaube, letzteres ist der Fall – auf den Feedbackbögen zum Skript, die ich zahlreich in meinem Postfach erhalten habe (Danke!), habe ich sehr viel positives Feedback gelesen (siehe auch meinen früheren Blogeintrag Lob des Einzelfalls) und den Eindruck gewonnen, dass die Studierenden meine Freude am Thema verstanden haben und sich mit den Vorlesungsinhalten auseinandergesetzt haben.
Und warum sollte nicht das Ergebnis einer Überprüfung des Kenntnisstands ergeben, dass die meisten Teilnehmenden verstanden haben, um was es mir ging? Muss eine Prüfung eine Normalverteilung in den Noten hervorbringen? Natürlich nicht! Gerade bei den ausgezeichneten Studierenden, die wir durch unsere Auswahlmöglichkeiten (unsere jährlich 100 Studienplätze stossen auf 3000 Interessenten) selektieren, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass sich viele Studierende an der Decke und nicht am Boden bewegen – dann sollte dies auch nicht künstlich niedergemacht werden.
Also: ich freue mich über das durchwegs sehr gute Abschneiden dieser Kohorte und sehe darin keinesfalls einen niedrigen Anspruch oder eine zu wohlwollende Prüfung. Gutes Lernen soll durch gute Noten belohnt werden.
Übrigens: Ich habe mal wieder vergessen, in der Vorlesung einen Evaluationsbogen herumgehen zu lassen. Wer in der Vorlesung sass und mir seinen Eindruck dazu noch mitteilen möchte, kann mir ja Feedback geben unter http://www.meinprof.de/uni/prof/24452 – Honi soit qui mal y pense (Evaluation nach so einem guten Klausurergebnis: Ein Schuft, der Schlechtes dabei denkt).
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