Zurück vom anderen Teil der Erde

Nach gut zwei Monaten Australien bin ich wieder zurück in Heidelberg – allzuviel hat sich hier anscheinend nicht geändert. Die Übergabe der Geschäftsführung an Sabina Pauen hat ohne größere Reibungsverluste geklappt. Business as usual.

Die Zeit in Australien war grossartig! Melbourne University und das Ormond College, in dem ich untergebracht war, haben sich sehr gastfreundlich gezeigt. Und auf meiner anschliessenden Rundtour durch das Land habe ich viel sehen können. Meine Frau und ich waren von der Reichhaltigkeit – wie zugleich Gefährlichkeit – der Natur angetan. In den Städten (und damit auch an der Uni) ist der asiatische Einfluss unübersehbar. Davon bekommen wir hier nur wenig mit, während es dort der beherrschende Einfluss ist.

Und wen wundert’s: In den Medien sind Berichte aus Asien allgegenwärtig, Europa taucht dort nur selten und marginal auf (allenfalls mal in Form von „Derrick“ oder „Inspektor Rex“, die im Abendprogramm laufen und Kultstatus geniessen). Lediglich die Tatsache einer weiblichen Bundeskanzlerin ist den meisten Aussies gegenwärtig. Übrigens: der australische PM heisst John Howard, falls ihr mal von den gerade in D weilenden „socceroos“ (dem WM-Team) auf Eure Australienkenntnisse getestet werdet.

Erschreckend ist der Umgang mit der Natur – die Australier haben offensichtlich den Eindruck, Natur im Überfluss zu haben, und machen sich daher nur wenig Gedanken über CO2-Ausstoss, Plastikmüll oder Naturschutz. Auch ein AKW wird gerade angedacht. Natürlich gibt es – für unsere Verhältnisse: gigantische – Naturparks, aber dem stehen auch gigantische Zerstörungen gegenüber. An manchen Bedrohungen sind wir mitschuld, wie etwa der globalen Erwärmung, die das phantastische Great Barrier Reef sterben läßt. Noch ist soviel Natur zu sehen, dass man ganz bescheiden werden möchte und sieht, dass wir die Welt nicht für uns alleine haben.

Auffällig ist die klare Trennung von Beruf und Freizeit/Familie: Abends und wochenends ist dafür Zeit. Ein deutscher Freund, der an der Sydney University arbeitet, beschrieb den Unterschied zwischen USA und AUS so: Das Email-Aufkommen in den USA war jeden Tag gleich – in AUS hört es freitags abends auf und geht erst montags morgens wieder weiter. Keine schlechte Lebenshaltung!

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