Abschluss-Symposium „Climate Engineering“

Vor ziemlich genau 3 Jahren ist das Marsilius-Projekt „Climate Engineering“ (CE) gestartet, nun ist es am 27./28.9.12 mit einem zweitägigen internationalen Symposium im Heidelberger Max-Planck-Institut für Völkerrecht zu Ende gegangen. Sieben Disziplinen (Human Geography, Philosophy, Political Science, Psychology, Law, Environmental Physics, and Economics) haben sieben Doktorandinnen und Doktoranden ins Rennen geschickt. Eine Auftaktveranstaltung [mein damaliger Blog-Eintrag] sorgte für die angemessene Öffentlichkeit.

Drei international ausgerichtete Sommerschulen – 2010 in Heidelberg [hier mein damaliger Blog-Eintrag], 2011 in Banff/Kanada [hier mein damaliger Blog-Eintrag] und 2012 in Oxford/Grossbritannien – haben jeweils 30-40 Nachwuchswissenschaftler mit 20-30 gestandenen Vertretern der jeweiligen Disziplinen zusammengebracht und den Stand der jeweiligen Forschung rekapituliert. Daneben haben Retreats und andere gemeinsame Treffen nicht nur den wissenschaftlichen Austausch befördert, sondern auch Freundschaften entstehen lassen.

Flankiert von Vorträgen und Panels, haben die tapferen Sieben nun nach drei Jahren auf dem Abschlußsymposium ihre Erkenntnisse vorgetragen (noch ist nicht alles zu Papier gebracht…). Sehr beeindruckend! Nicht nur eine fundierte Kenntnis der Forschungslandschaft, sondern auch klare Aussagen und klare Positionen sind dabei zutage getreten. Und ein wunderbarer Abschlußfilm, der – in sehr professioneller Aufmachung – nochmals die verschiedenen Sichtweisen Revue passieren läßt (und mir sogar das Schlusswort überläßt :-).

Das Problem mit Geo-Engineering: man kann diese Technologien eigentlich nur im Feld erproben – und die (zahlreichen) Nebenwirkungen sind unabsehbar. Die Technologien (egal ob SRM oder CCR) greifen in eines der empfindlichsten und komplexesten Systeme auf diesem Planeten ein, mal ganz abgesehen davon, dass ein Rebound-Effekt (siehe dazu z.B. hier) eintritt und es zu einem „moral hazard“ kommen könnte, also dass wir uns auf diese Technologien verlassen und unser Verhalten kaum ändern. Allerdings ist die Forschung kaum aufzuhalten und bietet inzwischen „billige“ Lösungen an. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis großflächige Massnahmen erstmals zum Einsatz kommen. Auf jeden Fall ist CE ein Prototyp eines komplexen Problems, das nur interdisziplinär sinnvoll angegangen werden kann.

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