Auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) werden nicht nur Vorträge gehalten, sondern auch Preise verliehen. Im September ist es wieder soweit, Wien ist der Konferenzort für den nächsten (53.) DGPs-Kongress. Im gerade erschienen Rundschreiben des DGPs-Präsidenten Stefan Schulz-Hardt werden schon einmal die Preisträger annonciert. Ich erlaube mir, aus seinem Rundschreiben zu zitieren:
„Die Ehrung des Wissenschaftlichen Lebenswerks würdigt angesehene Mitglieder der DGPs, deren herausragende wissenschaftliche Arbeit Forschung und Lehre im Fach Psychologie über viele Jahre hinweg nachhaltig geprägt hat und weiterhin prägt. In diesem Jahr freuen wir uns besonders, Dietrich Manzey (TU Berlin) für sein beeindruckendes wissenschaftliches Lebenswerk zu ehren, das uns insbesondere zeigt, wie Psychologie als Wissenschaft an der Schnittstelle von Forschung und Praxis erfolgreich sein kann.
Die Wilhelm-Wundt-Medaille wird für außergewöhnliche Verdienste um die Psychologie als Wissenschaft verliehen und ist mit einer Ehrenmitgliedschaft in der DGPs verbunden. In diesem Jahr wird Edgar Erdfelder (U Mannheim) mit der Wilhelm-Wundt-Medaille ausgezeichnet, um seine herausragenden Beiträge und sein Engagement in der Psychologie zu würdigen.
Der Preis für Wissenschaftspublizistik und Wissenschaftskommunikation wird an Personen oder Organisationen verliehen, die sich durch wertvolle Beiträge zur Wissenschaftskommunikation und Publizistik im Bereich der Psychologie besonders verdient gemacht haben. In diesem Jahr freuen wir uns, Jan Schwenkenbecher für seine journalistische Arbeit zur Psychologie sowie Christine Blume (U Basel) und Ilka Knigge für ihren Podcast „Über Schlafen“ mit diesem angesehenen Preis auszuzeichnen.
Der Martin-Irle-Preis würdigt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich als herausragende Mentorinnen und Mentoren verdient gemacht haben, indem sie Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Habilitandinnen und Habilitanden besonders befähigt und motiviert haben, eine wissenschaftliche Karriere in der Psychologie zu verfolgen. In diesem Jahr wird Michaela Wänke (U Mannheim) mit diesem wichtigen Preis geehrt.
Der Franz-Emanuel-Weinert-Preis zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die im Bereich der Psychologie exzellente Forschung betrieben und diese erfolgreich der breiten Öffentlichkeit vermittelt haben. Wir freuen uns, diesen Preis in diesem Jahr an Aljoscha Neubauer (U Graz) verleihen zu dürfen.
Der Heinz-Heckhausen-Preis für Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Dissertationen in der Psychologie verliehen. In diesem Jahr werden Moritz Ingendahl (U Bochum) für seine Dissertation „Robust and Replicable, but also Inexplicable? Articulation Dynamics and their Effects on (Evaluative) Judgments“ und Jana Berkessel (U Mannheim) für ihre Dissertation „Personal Determinants of Well-Being Across Sociocultural Contexts“ ausgezeichnet.
Der Charlotte-und-Karl-Bühler-Preis wird an jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, deren wissenschaftliches Werk den Rang eines Forschungsprogramms erreicht hat, das bereits ein Forschungsgebiet der Psychologie beeinflusst und möglicherweise Auswirkungen auf benachbarte Disziplinen gezeigt hat. In diesem Jahr werden Tobias Kube (RPTU Kaiserslautern-Landau) und Isabel Thielmann (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, Freiburg) mit diesem angesehenen Preis geehrt.
Der Förderpreis für Qualitätssicherung in der Psychologie wird an Personen verliehen, die zur Qualitätssicherung in der psychologischen Forschung und Lehre beigetragen haben. In diesem Jahr wird Lukas Röseler (Universität Münster) für seine besonderen Leistungen in der Qualitätssicherung und für seinen großen Einsatz für Open-Science-Standards mit diesem Preis ausgezeichnet.“
Soweit die von der DGPs vergebenen Preise. Daneben gibt es noch zwei weitere Klassen von Preisträgern, die von mehreren Gesellschaften gemeinsam vergeben werden:
„Der Deutsche Psychologie Preis wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Psychologie vergeben, die sich durch hohe praktische Bedeutung auszeichnen. Der Preis wird alle zwei Jahre gemeinsam von vier Organisationen verliehen: dem Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), der DGPs, der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und dem Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID). Im Jahr 2023 ging der Deutsche Psychologie Preis an Ulrich Wagner (U Marburg). Er wurde für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Migrationsforschung geehrt, insbesondere für seine Arbeit zur Förderung der Akzeptanz von Geflüchteten und Migranten in der Bevölkerung sowie für seine Tätigkeiten im Wissenschaft-Praxis-Projekt „Einsicht – Marburg gegen Gewalt“. Die Organisation der Preisverleihung des Deutschen Psychologie Preises wird im Jahr 2025 von der DGPs übernommen.
Young Investigator Award der IUPsyS 2024: Alle vier Jahre kann jedes Mitgliedsland der International Union of Psychological Science (IUPsyS) Personen für die von der IUPsyS ausgeschriebenen Preise nominieren. Die Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen hatte im vergangenen Jahr für einige der ausgeschriebenen Preise Nominierungen vorgenommen. Wir freuen uns sehr, dass eine unserer Nominierung Erfolg hatte. Markus Langer (U Freiburg) wurde beim International Congress of Psychology (ICP) in Prag 2024 mit dem „Young Investigator Award (Applied Science)“ ausgezeichnet. Markus Langer beschäftigt sich in seiner Forschung zur Künstlichen Intelligenz mit zentralen Fragen unserer Zeit, wie zum Beispiel: Wo kann KI im Arbeitsleben gewinnbringend eingesetzt werden, und wo wird sie möglicherweise mehr Probleme als Vorteile bringen? Der Preis ist eine Anerkennung für einen bedeutenden Beitrag zur psychologischen Wissenschaft durch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler.“
Gratulation an alle Preisträgerinnen und Preisträger! Schön, dass außergewöhnliche Leistungen anerkannt werden!
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