Heute vor 85 Jahren, am 9. November 1938, hat ein Mob aus Nazis und Sympathisanten in einer Pogrom-Nacht („Kristallnacht“) jüdische Einwohner Heidelbergs angegriffen, Häuser geplündert und die Synagogen in der Altstadt (hier sind ein paar Bilder) und in Rohrbach zerstört (in Brand gesetzt). Nicht nur in Heidelberg, sondern im gesamten „Reich“ . So etwas darf nie wieder geschehen!
Foto: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27278110
Ich bin entsetzt darüber, dass – heute wieder – Menschen wegen ihrer Abstammung oder ihres Glaubens diskriminiert werden. Ich werbe mit Nachdruck für Toleranz und Respekt. Ein friedliches Zusammenleben ist so wichtig wie nie zuvor. Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (102) sagt: „Wir sind alle gleich – es gibt kein christliches, muslimisches, jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Seid doch Menschen!“ Recht hat sie!
Universitäten sind ideale Orte für ein friedliches Zusammenwirken. Ich zitiere Karl Jaspers, der in seiner 2. Auflage seines Buches „Die Idee der Universität“ von 1946 (er hatte die erste Auflage von 1926 überarbeitet, um einen Neu-Anfang der Universität Heidelberg nach einer schrecklichen Zeit zu ermöglichen): „Die Universität hat die Aufgabe, die Wahrheit in der Gemeinschaft von Forschern und Schülern zu suchen.“ Das wichtige Stichwort seiner idealistischen Beschreibung ist hier „Gemeinschaft“, eine Gemeinschaft der Wahrheitssuchenden, denen es nicht um Religion, Abstammung oder Ideologie geht. Nachsatz: Natürlich müssen Universitäten sichere Orte für jüdische Mitmenschen sein!
Keine Antworten