Im jährlichen Ablauf der „Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e. V.“ gibt es einen Höhepunkt: den jährlichen „Tag der Freunde“! In den letzten beiden Jahren mussten wir Corona-bedingt auf ein geselliges Miteinander verzichten. Jetzt war es wieder soweit: am Freitag 15.7.2022, trafen sich ab 17:00 Uhr knapp 200 Freunde (darunter viele Studierende). Der traditionelle Treffpunkt, das Haus Buhl in der Hauptstraße, stand wegen Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung. Daher sind wir zum ersten Mal hoch oben auf den Königsstuhl und den dortigen „Berggasthof Königstuhl“ ausgewichen – eine ausgezeichnete Idee! Auch wenn der Treffpunkt etwas abgelegen und für manche nicht leicht erreichbar war: die Aussicht von der Terrasse ins Tal war großartig, der Saal gut geeignet für große Veranstaltungen, die Versorgung mit Essen und Getränken war ebenfalls gut.
Unser Vorsitzender PD Dr. Thorsten Helm begrüßte die Anwesenden und stellte den Festredner vor. Im Festvortrag von Timo Goeschl (Professur für Umweltökonomie der Universität Heidelberg) ging es um das Thema „Von der neuen Wissenschaft der Wohltätigkeit“. Neben einigen interessanten Erkenntnissen aus anderen wissenschaftlichen Studien berichtete Timo Goeschl über ein Feldexperiment mit den Anwesenden, die in ihrer Einladung (sie wurde an ca. 1.800 Freunde verrsandt) eine von zwei verschiedenen Nachrichten vorfanden: Entweder eine neutrale Einladung zur Veranstaltung oder eine Einladung, in der zusätzlich ein deskriptive Hinweis erfolgte („In der Vergangenheit haben Mitglieder zwei Studenten die Teilnahmegebühr zu je 25 € geschenkt“). Die forschungsleitende Frage war: Hat dieser kleine Hinweis („descriptive norm warm-call solicitation“) Auswirkungen auf die Spendenbereitschaft? Die Antwort: Ein klein bisschen Wirkung scheint es gehabt zu haben (Leute mit dem Hinweis spendeten etwas mehr als die ohne Hinweis), auch wenn der Effekt statistisch nicht signifikant geworden ist.
Neben diesem unterhaltsamen Festvortrag gab es einen zweiten Höhepunkt der Zusammenkunft, nämlich die Preisverleihung (Preis der Freunde) an die studentische Gruppe „Medinetz Rhein-Neckar„, die den mit 2.500€ dotierten Preis der Freunde 2021 überreicht bekam. Diese studentische Initiative kümmert sich um die medizinische Versorgung solcher Personen, die aus irgendwelchen Gründen nicht krankenversichert sind und damit durch das Netz der Gesundheitsversorgung fallen.
Den „Preis der Freunde“ gibt es seit 1995, bis heute wurde 27 studentische Projekte bzw. studentische Initiativen ausgezeichnet, die alle an der Universität Heidelberg entstanden sind. In einem „Flammen-Kunstwerk“ (steht normalerweise in einer Vitrine im Eingang zur Neuen Universität) ist jede ausgezeichnete Initiative durch einen Stab „verewigt“ – jedesmal kommt eine weitere Flamme hinzu, diesmal die vorletzte, dann ist das Flammenwerk vollendet – und wir müssen uns was Neues ausdenken. Herr Rix und Frau Regner als Mitglieder unserer studentischen Preis-Jury hielten die Laudatio auf den Preisträger 2021. Nochmals Gratulation an die Preisträger!
Eine der Neuerungen bei dieser Veranstaltung bestand im Tragen von orangen und grünen Bändchen. Orange trugen diejenigen Mitglieder, die als Insider zu bezeichnen sind. Grün trugen diejenigen Mitglieder, die zum ersten Mal bei einer solchen Versammlung dabei waren. Um die grünen Mitglieder wurde sich besonders gekümmert, die orangenen Mitglieder haben sie bevorzugt angesprochen. Eine gute Idee, um die Integration der neuen in den Kreis der Freunde zu beschleunigen.
Die sonst am Tag der Freunde übliche Formalie der Mitgliederversammlung haben wir diesmal abgetrennt und werden sie im Herbst abhalten. Einladungen dazu erfolgen separat!
Ein schöner Abend, den die Freunde der Universität gemeinsam verbringen konnten. Ich habe viele bekannte Gesichter wieder gesehen und es sehr genossen, wieder einmal in persönliche Gespräche einzusteigen. Dank an unsere Geschäftsführerin Sabine zu Putlitz, die mit Ihrem Team das Ganze wunderbar organisiert hatte!
Ich freue mich schon auf den Tag der Freunde 2023!
Zum „Preis der Freunde 2021“ siehe auch die Pressemitteilung 68/2022 (13.7.22) der Universität