Nachdem ich im Juni Manfred Amelang zum 80. Geburtstag gratuliert habe (siehe hier), tue ich dies drei Monate später mit ebensolcher Freude zum 80. Geburtstag von Reiner Bastine, der mehr als 30 Jahre lang das Bild der Klinischen Psychologie in Heidelberg (und darüber hinaus!) geprägt hat!
Durch seine Nähe zu Reinhard Tausch, der mit seiner Frau Anne-Marie unermüdlich für die Verbreitung und Anerkennung der Gesprächspsychotherapie in der BRD gekämpft hat, lernte Reiner Bastine während seiner Asistentenzeit in Hamburg 1965-1973 den Ansatz der Gesprächspsychotherapie (Klientenzentrierte Psychotherapie) von Carl Rogers sehr gut kennen und hat ihn natürlich bei seinem Wechsel von Hamburg nach Heidelberg im Jahr 1973 auf den ersten Lehrstuhl für Klinische Psychologie mitgebracht.
Mitbegründet hat er 1995 das Heidelberger Institut für Mediation und 2001 das Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP) – beides Einrichtungen, die heute sehr erfolgreich agieren und nicht mehr wegzudenken sind. Zusammen mit Annette Kämmerer und Peter Fiedler (Thomas Fydrich und Babette Renneberg gehören eigentlich auch dazu, auch wenn sie beide gemeinsam 2008 nach Berlin gewechselt sind) hat er integrative, humanistische Ansätze stark gemacht und Generationen von Studierenden für die Klinische Psychologie begeistert. Sein Lehrbuch „Klinische Psychologie“ hat bei Kohlhammer bislang drei Auflagen erlebt.
Lieber Herr Bastine: alles Gute zu Ihrem runden Geburtstag und weiterhin viel Lebensfreude! Ich freue mich auf viele weitere der schon wiederholt erfolgten zufälligen Begegnungen in Ladenburg und anderswo!
Nachtrag 10.12.2019: Für seine Verdienste um die Familienmediation wurde Prof. em. Dr. Reiner Bastine mit dem „Mediationspreis 2019“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung durch die Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation, bei der gleichzeitig auch Lis Ripke ausgezeichnet wurde, fand am 15. November 2019 in Berlin statt. Hier ein Bild des glücklichen Preisträgers: