Am Freitag 3.5.2019 tagte in Frankfurt der Fakultätentag Psychologie (FTPs). Ich nahm zusammen mit dem Geschäftsführenden Direktor unseres Instituts, Andreas Voß, und dem Dekan unserer Fakultät, Dirk Hagemann, an dieser Großveranstaltung teil, zu der Vertreterinnen und Vertreter aller deutschsprachigen Psychologischen Institute geladen waren. Neben 67 Delegierten nahmen auch 57 Gäste als zusätzliche Institutsvertreter teil. Auch die Studierenden waren durch zwei Personen aus der PsyFaKo (= Psychologie Fachschaften Konferenz) vertreten. Der FTPs ist eine Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), die durch ihre Präsidentin Birgit Spinath repräsentiert war. In dieser Fachgruppe sind alle deutschen Psychologie-Institute (derzeit N=55) vertreten.
Was ist der Fakultätentag Psychologie? Er wurde 2015 als Interessenvertretung der wissenschaftlichen Psychologie an den deutschen Universitäten gegründet; Ziele und Aufgaben des FTPs sind hier beschrieben. Es ist ein Weg zum Zusammenhalt unseres Faches in schwierigen Zeiten, in denen Kritiker wie z.B. Wolfgang Schönpflug (hier sein FAZ-Beitrag) durchaus schon eine Spaltung befürchten. Der Fakultätentag erweist sich daher als wichtiges Kommunikations- und Diskussionsforum, um ein einheitliches Vorgehen möglich zu machen. So z.B. im Kontext der jetzt nötigen Verhandlungen mit den Landesministerien, um die zusätzlichen Kosten, die durch das Direktstudium entstehen, in möglichst einheitlicher Weise einzufordern. Der FTPs wird auch als Ansprechpartner für die Politik genutzt werden, da er alle BRD-Institute vertritt – das ist ein starkes Gremium!
Tatsächlich stand das Thema „Novellierung des Psychotherapeuten-Gesetzes (PsychThG)“ im Mittelpunkt der Versammlung. Winfried Rief brachte die Geschichte der Reform nochmals in Erinnerung und gab Details der Verhandlungen bekannt, zusammen mit Einschätzungen der durchaus komplexen Lage. Birgit Spinath berichtete von einer Umfrage unter den Instituten, die die bundesweiten Planungen transparent werden ließen. Deutlich wurde der enorme Zeitdruck, unter dem der Transformationsprozess geschieht: am 9.5.19 ist die erste Lesung des Gesetzesentwurfs im Bundestag, am 27.6. die zweite und dritte Lesung, am 26.9. dann Bundesrat-Entscheidung. im 4. Quartal 2019 wird mit dem Erlass einer neuen Approbationsordnung durch das BMG gerechnet, die ein Inkraft-Treten zum Herbst 2020 vorsehen wird. Das bedeutet: ab WS 2020 *muss* der MSc Psychologie umgestellt werden, es *kann* auch schon der zukünftig „polyvalente“ BSc-Studiengang angepasst werden.
Angesichts der notwendigen Änderungen von Zulassungs-, Prüfungs- und Studienordnungen muss der Gang durch die universitären Gremien (Fakultät, Senat) bereits im Oktober 2019 starten, wenn man rechtzeitig zum WS 2020 beginnen möchte (und dafür sprechen sehr viele gute Gründe!). Um nur ein damit verbundenes Problem zu benennen: Die Personalausstattung an den Instituten, die ein Approbationsstudium anbieten, muss wachsen – aber dazu sind zunächst Verhandlungen mit Rektoraten und Ministerien zu führen.
Noch ein Thema des Fakultätentags: Nach 4jähriger Tätigkeit gab der Vorsitzende des FTPs, Markus Bühner, aufgrund von Wahlen durch die Delegierten sein Amt ab an Conny Antoni, der nun die Aufgaben übernehmen wird. Großer Dank an den scheidenden und viel Erfolg für den startenden Vorsitzenden!