Scientists4Future & Fridays for Future

Eine junge 16jährige schwedische Aktivistin, Greta Thunberg, hat mit Ihrem Appell an die Erwachsenen, endlich etwas Wirkungsvolles in Sachen Klimawandel zu unternehmen, ein breites weltweites Echo ausgelöst. Eine der Konsequenzen Ihres mutigen Auftretens sind die freitäglichen Demonstrationen von Schülerinnen und Schülern unter dem Schlagwort „Fridays for Future„, in denen z.B. der Slogan  „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ skandiert wird. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fand, dass Schülerinnen und Schülern lieber außerhalb der Unterrichtszeit demonstrieren sollten und bezweifelte, „dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen“. Er meinte, sie sollten den Klimaschutz doch besser den „Profis“ zu überlassen (siehe hier).

Das war eine Steilvorlage für die Wissenschaft: Die Initiative „Scientists4Future“ (Wissenschaftler für die Zukunft) bietet nämlich nun eine Sammlung von mehr als 23.000 Profis, die den Schülerinnen und Schülern zur Seite stehen wollen. Auch von der Uni Heidelberg (und auch von unserem Institut) haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an dieser Initiative beteiligt.

Die „Fridays for Future“ bringen frischen Wind in eine Debatte, in der wir seit Jahrzehnten stagnieren, obwohl unser Wissen über die mit dem Klimawandel verbundenen Folgen täglich wächst. Die Zahl der PKWs wächst schneller als die Bevölkerung (siehe hier), die Hubraumgröße wächst, die Flugkilometer wachsen, der Fleischkonsum wächst (zumindest weltweit – siehe hier) – meine Generation (ich bin Jahrgang 1953) hat nicht viel zu einer massiven Verhaltensänderung beitragen können, soviel steht fest: Trotz zahlreicher Klimakonferenzen und hehrer Ziele sind wir weit von Verbesserung der Situation entfernt. Die junge Generation, der wir das Problem aufbürden, meldet sich jetzt lautstark zu Wort (auch in Heidelberg) und wird vielleicht Änderungen bewirken, die für uns alle von existentieller Bedeutung sein könnten. Deswegen unterstütze ich als Wissenschaftler die Schülerinnen und Schülern bei ihren Aktivitäten!

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