Ich wurde gefragt, warum es im Blog so still ist – die Erklärung ist einfach: es bleibt nicht viel Zeit dafür übrig. Mein letztes Semester im aktiven Dienst läuft auch Hochtouren (ab dem 1.4.19 wird es bei mir vermutlich gemächlicher mit einer Seniorprofessur für maximal 3 Jahren weitergehen). In verschiedenen Bereichen „knubbelt“ es sich gerade.
Lehre: Wie in jedem Wintersemester stehen 3 Vorlesungen (Wahrnehmung & Lernen; Einführung in die Psychologie; Einführung in die Erkenntnistheorie) auf dem Programm, neben dem PSQ-Seminar (was wenig Arbeit macht). Auf den Anmeldelisten zu den Klausuren stehen jeweils >150 Namen, da ist viel zu tun…
Forschung: Zwei kleine Forschungsanträge beim HCE wurden bewilligt, daneben grübele ich über eine Anwendung des Ansatzes zellulärer Automaten zur Erklärung des Eingriffsverhaltens von Probanden beim Tailorshop: vielleicht läßt sich durch reverse engineering ein hinter dem Verhalten verborgener Automat identifizieren? Die Transitionen sind als Prozeßindikatoren des Problemlösens interessant. Wer Ideen beisteuern möchte, möge sich melden!
Selbstverwaltung: Für die Stiftung Universität haben wir gerade die Ruprecht-Karls-Preise 2018 verliehen und überlegen, wie es 2019 ohne Paul Kirchhof weitergeht, der nach 28 Jahren aufhört die Laudationes zu halten (allein dafür sind viele Besucher gekommen). Für die Gesellschaft der Freunde, deren Vorstandsvorsitzender ich bin, planen wir den Neujahrsempfang (am 18.1.19 um 18 Uhr im HCA). Vorstandssitzungen stehen an, der „Preis der Freunde“ wird demnächst vergeben. Natürlich planen wir auch die Masterfeier unserer Absolventinnen und Absolventen am Institut, die am 30.11.18. um 17:00 im Hörsaal 2 startet (hier der Bericht vom letzten Jahr). Wir haben so viele Anmeldungen wie noch nie, toll! Danke an meine Sekretärin Edith von Wenserski, die das ganz souverän vorbereitet.
Als Senatssprecher bin ich Mitglied in der 5köpfigen Findungskommission für die Wahl des nächsten Rektors in der Amtszeit 2019-2025. Auch hier sind verschiedene vorbereitende Aktivitäten zu leisten. Allein nur für die anstehende Senatssitzung nächste Woche liegen Unterlagen im Umfang von knapp 1000 Seiten auf meinem Tisch. Als Ombudsperson gab es zwei Vorgänge, in denen mich um Schlichtung bemüht habe sowie einen weiteren Fall, den ich an die Ombudsperson für „Doctoral Students“ abgeben durfte. Als Mitglied der Ethikkommission unserer Fakultät gab es einige Anträge zu begutachten, nichts Kritisches – business as usual.
Gutachterliche Stellungnahmen zu Artikeln, zu Buchkonzepten, zu Stipendienwünschen kommen hinzu – interessant ist die Begutachtung von psychologischen Bachelor-Studiengängen, die das Qualitätssiegel der DGPs anstreben.
In Sachen Masterplan Neuenheimer Feld war gerade eine Sitzung des Koordinationsbeirats im Rathaus, bei der die Planung des nächsten Forums und der nächsten Öffentlichkeitsveranstaltung im Februar 2019 besprochen wurde. Der Bürgerbeteiligungsprozeß ist in vollem Gange, bin gespannt, was sich am Ende ergeben wird!
Publikationen: Nach der Fertigstellung des Heidelberger Jahrbuchs 2018 über Mobilität läuft die Ausschreibung für das Jahrbuch 2019, das dem Thema „Schönheit in der Wissenschaft“ gewidmet ist. Michael Wink und ich fungieren wieder als Herausgeber und haben schon schöne Beiträge angekündigt bekommen – wird bestimmt wieder ein interessanter Band! Daneben laufen die Vorbereitungen für ein englischsprachiges Textbuch „Psychology of Human Thought“, das ich mit Bob Sternberg herausgebe und das in 20 Kapiteln das gesamte Feld kognitiver Prozesse abdeckt. Spitzenwissenschaftler aus der ganzen Welt machen mit bei diesem ersten Open-Access-Textbook, das bei Heidelberg University Publishing im nächsten Jahr erscheinen soll. Ausserdem arbeite ich an einem Papier für unser Journal JDDM über Mythen der Problemlöseforschung, das mir Spass macht.
Viel zu tun? Ja, viel zu tun! Solange die Arbeit Spass macht, ist das ok für mich.