Kandidatur zum Senat

Fast vier Jahre (seit Oktober 2010) bin ich nun im akademischen Senat der Universität Heidelberg als Wahlsenator aktiv gewesen – im Oktober beginnt eine neue Wahlperiode und daher musste ich mich jetzt der Frage stellen, ob ich noch einmal antreten möchte. Die Wahlsenatoren (8 Professoren) spielen eine besondere Rolle im Senat: im Unterschied zu den 12 Dekanen sind die Wahlsenatoren frei in ihrem Urteil – die Dekane müssen die Interessen ihrer Fakultät vertreten, die Wahlsenatoren dagegen sollten die gesamte Universität im Auge behalten und nicht nur ihre Heimat-Fakultät.

Ein Blick auf das frontal sitzende Rektorat (2011) im Senatssaal unterhalb der Alten Aula - die Kaffeetasse ist ein wichtiges Requisit langer Sitzungen.

Als Wahlsenator habe ich den Eindruck, mit meinen Äußerungen und Voten etwas bewirken zu können: Wir haben z.B. die Kriterien für die Vergabe von außerplanmäßigen Professuren diskutiert und verbessert; wir haben in Berufungsverfahren noch strengere Kriterien für unabhängige Gutachten und für die Zusammensetzung der Kommissionen festgelegt; wir haben das Rektorat im Zuge der Exzellenzinitiative unterstützt; wir geben dem Rektor Unterstützung bei seinen Verhandlungen im Stuttgarter Ministerium.

Da ich zugleich neben dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Claus Bartram, einer der beiden Senatssprecher bin, war ich bedingt durch dieses Amt aktiv an der Auswahl des Rektors (Wiederwahl von Rektor Bernhard Eitel; zweite Amtszeit ab 1.10.2013 bis 09/2019) und der Kanzlerin (Wahl von Dr. Angela Kalous als Nachfolgerin von Dr. Marina Frost ab 1.9.2012 bis 08/2018) beteiligt. Auch bei der Nomination von Universitätsratsmitgliedern waren wir zwei Senatssprecher aktiv involviert. In Absprache mit Rektorat und Verwaltung (Kanzlerin) haben wir zudem versucht, Verwaltungsabläufe zu vereinfachen, Ordnungen zu harmonisieren, Satzungen zu verbessern. Generell zeigt sich für mich das Bestreben auf fast allen Seiten, rationale Entscheidungs- und Verwaltungsprozesse zu fördern.

Mein Entschluß zur erneuten Kandidatur bei den anstehenden Wahlen am 8.7.14 für die Amtszeit von Oktober 2014 bis September 2018 ist inzwischen gefallen – ich kandidiere auf der Professorenliste „Initiative / Semper Apertus“, deren Wahlprogramm für hoffentlich viele Kolleginnen und Kollegen akzetable Zielsetzungen verfolgt (die andere Liste ist diejenige der „Ruperto Carola“). Meine Kollegin Birgit Spinath hat sich dankenswerterweise ebenfalls zur Kandidatur auf unserer Liste bereit erklärt.

Sollte ich genügend Stimmen zum Einzug in den Senat bekommen, würde ich mich freuen – falls nicht, freue ich mich über mehr Zeit für andere Dinge, die mir auch wichtig sind! Eine klassische Win-Win-Situation!

Nachtrag 14.7.14: Nach den Wahlergebnissen entfallen auf die Liste „Ruperto Carola“ 963 Stimmen (=3 Sitze; gewählt: Prof. Dr. Joachim Kirsch, Medizinische Fakultät Heidelberg; Prof. Dr. Stefan Maul, Philosophische Fakultät; Prof. Dr. Ute Mager, Juristische Fakultät) und auf unsere Liste „Initiative / Semper Apertus“ 1347 Stimmen (=5 Sitze; gewählt: Prof. Dr. Peter Comba, Fakultät für Chemie und Geowissen­schaften; Prof. Dr. Hubert Bardenheuer, Medizinische Fakultät Heidelberg; Prof. Dr. Joachim Funke, Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften; Prof. Dr. Ulrich Schwarz, Fakultät für Physik und Astronomie; Prof. Dr. Birgit Spinath, Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften). Die Wahlbeteiligung der Professoren ist mit 67.5% sehr gut ausgefallen.

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