Poetikdozentur 2014: Wilhelm Genazino

Auch dieses Jahr haben wir wieder einen Poetikdozenten an unserer Universität: diesmal ist es der Schriftsteller Wilhelm Genazino, einer meiner Lieblings-Autoren! Wunderbar: er hält drei Poetik-Vorlesungen (Di 27.5., Di 3.6. und Di 10.6.2014, jeweils 19:00, mit den herrlichen Titeln „Furcht und Zittern der Überempfindlichen – Die Angst vor der Penetranz des Wirklichen“, „Das vermisste Zuhause – Die verschwundene und doch nicht verlorene Heimat“ und „Das Eine folgt richtig auf das Andere – Die Form oder wie etwas in die Welt tritt“).

Als ich vor vielen Jahren „Abschaffel“ las, hat mich diese depressive Grundstimmung in ihren Bann gezogen. So wollte ich nicht leben – und trotzdem faszinierte mich diese Beschreibung der täglichen Langeweile, des Überdrusses, der Sinnlosigkeit. Die genaue Beschreibung sowohl äußerer Umstände als auch der innerpsychischen Abwägungsprozesse machen erst recht auch die späteren Werke zu wahren Highlights!

Skurrile Geschichten, verquere Beziehungen, melancholisch-depressive Charaktere. Ein vereinzelter Schuh am Strassenrand: Welche Geschichte hat er zu erzählen? Genazinos Phantasie zieht den Leser in eine wilde Geschichte und teilt so ganz im Vorbeigehen ein paar wichtige Erkenntnisse über die Vergänglichkeit mit uns.

Toll, dass meine Lieblingsautoren nach Heidelberg kommen! Hier die früheren Poeten (zu einigen hatte ich schon früher einen Blog-Eintrag verfasst):

PS: Auf den gerade stattfindenden Heidelberger Literaturtagen habe ich eine unterhaltsame Lesung gehört und kann das Buch „Schneckenmühle“ von Jochen Schmidt nicht nur Kennern der Ex-DDR wärmstens empfehlen!

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