hier eine aktuelle Pressemitteilung der Uni zu einem Projekt, an dem ich mitgewirkt habe:
Wissenschaftler der Ruperto Carola im Porträt
Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg stellt neue Ausgabe der „Heidelberger Jahrbücher“ vor
Professorinnen und Professoren der Universität Heidelberg und ihr persönliches Verhältnis zu ihrer Alma Mater stellt die neue Ausgabe der „Heidelberger Jahrbücher“ vor, die der Assyriologe Prof. Dr. Markus Hilgert und der Biologe Prof. Dr. Michael Wink im Auftrag der „Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg“ (GdF) herausgegeben haben. In 85 Porträts kommen aktive Wissenschaftler zu Wort, die mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Engagement die Ruperto Carola mit dem „lebendigen Geist“ erfüllen und so das Profil der Universität mitgestalten. In einer Buchvorstellung am Montag, 17. Juni 2013, wird der neue Band „Universität Heidelberg. Menschen, Lebenswege, Forschung“ im Gewölbekeller der Universitätsbibliothek der Öffentlichkeit präsentiert.
Anlässlich der 625-Jahrfeier der Ruperto Carola im Jahr 2011 hat die Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg Wissenschaftler gebeten, sich in kurzen, persönlichen Porträts vorzustellen. Entstanden ist ein Mosaik unterschiedlicher Texte, in denen 85 Professorinnen und Professoren ihren Lebensweg und ihren Bezug zur Universität Heidelberg schildern. „In den Blick genommen wird dabei nicht nur das fachliche Engagement, sondern gerade auch das persönliche Verhältnis, das die Porträtierten zur Jubilarin und zu ihrer Universität entwickelt haben“, erläutern die beiden Herausgeber.
Im Rahmen der Präsentation wird das Porträtbuch an den Rektor der Universität, Prof. Dr. Bernhard Eitel, übergeben. Zur Begrüßung spricht der stellvertretende GdF-Vorsitzende Prof. Dr. Joachim Funke. Die beiden Herausgeber Markus Hilgert und Michael Wink werden einige Anmerkungen zu dem Buch machen. Anschließend gibt Prof. Dr. Christof Weiand vom Romanischen Seminar einen „kleinen Lesekommentar“. Hier ein Ausschnitt aus seiner witzigen Festrede:
„Universität Heidelberg. Menschen, Lebenswege, Forschung – 85 Mal. Ein Familienbuch, ein libro di famiglia. 16 weibliche Selbstporträts, 69 männliche. Friederike Elias und Johanna Baumgärtel haben sie kunstvoll abgelichtet, in die exquisit kühle Ästhetik des Grau-Sfumato getaucht, wo Bildoberfläche und Blick in die Seele sich kreuzen. 85 Mal macht es klick – und alles ist im Kasten: der besondere, der erfüllte Augenblick, Chronos, die unerbittliche Herrscher der immergleichen Zeit, verwandelt sich in Kairos, den hellen Blitz des Jetzt, Jetzt! Das könnte es sein: Il Paradiso.
Doch kehren wir zurück auf die geistesfruchtbare Erde der Stadt am Fluß der heilignüchternen Wasser. Wie setzen die Porträtisten die Kinder des Olymps mimetisch ins Bild? Blicken wir auf die männliche Gewandung: Das Hemd – offen oder geschlossen, d.h. Krawatte, ja oder nein? 39-mal offen, 27-mal Krawatte. 1-mal Jubiläumskrawatte, 1-mal Fliege, 1-mal Halstuch. Das sind exzellent erkennbare Alleinstellungsmerkmale. Was sagt die Zahlenrelation von 39 : 27? Eben dies: Das Offene wagt mehr Öffentlichkeit.
Das Offene, das Geschlossene, dieses Paradigma erfaßt auch die Herrschaft der Brillen – 42 an der Zahl sind es auf Frauen und Männer wie immer ungleich verteilt. 22 davon sind randlos- offen, 20 erscheinen als geschlossenes Gestell. Derer 6 sind gleichsam unterweltlich dunkel gerändert. Und das heißt: Jede 7. Brille betont den gefaßten Durchblick. Wird da etwa ein gewisser Trend erkennbar?
Und – ja! – der Mund – lacht er offen? Lächelt er geschlossen? Der Männermund ist 37-mal offen, 32-mal geschlossen. Die holde Weiblichkeit hingegen lächelt 8-mal offen, 8-mal mit geschlossenen Lippen. Hier zeigt sich einmal mehr die goldene Mitte der Ruperto-Carola, von der bereits die Rede war. Und der Schmuck der Damen? Schlagen Sie nach, Leserin und Leser, in unserem Familienbuch. Schönes gibt es zu entdecken, wird vielleicht zur Anregung für bald fällige Geschenke im Familienkreis.“
Die ausführliche Laudatio findet man auf den Seiten der Gesellschaft der Freunde.
Die Reihe „Heidelberger Jahrbücher“ geht auf das Jahr 1807 zurück und wurde ursprünglich als Rezensionsorgan von Neuerscheinungen aus allen Fächern gegründet. Nach einer wechselvollen Geschichte, die jeweils durch die beiden Weltkriege unterbrochen wurde, erscheinen die Heidelberger Jahrbücher seit 1950 ohne Unterbrechung. Seit 1999 wird in jedem Band ein fachübergreifendes Thema aus unterschiedlichen Positionen beleuchtet. Ziel ist es, das Gespräch und den Kontakt der Wissenschaften untereinander zu fördern. Seit 2003 ist die GdF Herausgeber der Schriftenreihe. Verantwortliches Mitglied ist der stellvertretende Vorsitzende der GdF, Prof. Dr. Joachim Funke, auf den auch das Konzept zu Band 55 zurückgeht.
Bibliographische Information:
Markus Hilgert und Michael Wink (Hrsg.): Universität Heidelberg. Menschen, Lebenswege, Forschung. Heidelberger Jahrbücher, Band 55. Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V., Heidelberg 2013. Das Buch ist für 18,70 Euro im Buchhandel oder direkt in der Geschäftsstelle der GdF (Marstallstraße 6) erhältlich.
[hier geht es zur Rezension in der Rhein-Neckar-Zeitung von Heribert Voigt]