Baumassnahmen am PI

Seit über 10 Jahren ist das Projekt in Planung, jetzt wird es umgesetzt: Wir bekommen einen Fahrstuhl im Hintergebäude des Psychologischen Instituts! Alles fing damit an, dass einer unser Rollstuhlfahrer, den wir zu mehreren Personen die leicht ausgetretene Treppe in den ersten Stock des Hintergebäudes hinaufgetragen hatten, beim Transport beinah die Treppe heruntergestürzt wäre. Versicherungsschutz hätte für keinen von uns bestanden, die Folgen hätten erheblich sein können. Der Wunsch nach einem Aufzug war geboren, zumal unser PI in der Aussendarstellung der Uni immer als behindertengerecht ausgewiesen wurde! Wir haben daher immer wieder Rollstuhlfahrer, die in den ersten Stock wollen, wo unsere Klinischen Psychologen sitzen, und wo auch mit dem A102 unser Fakultätsraum zu vielen Sitzungen einlädt, zu denen die Rollis bislang ausgeschlossen blieben.

Keller PI Hintergebäude

Keller PI Hintergebäude

Nun stehen – auch dank einer großzügigen Unterstützung durch die Dr. Ahlheim/Eheleute Dr. Vogt-Stiftung (siehe auch hier) – nicht nur die Mittel bereit, sondern die Planung ist bereits sehr konkret fortgeschritten und die Baumassnahme wird nun umgesetzt. Zugleich mit dem Einbau des Fahrstuhls wird in einem Aufwasch auch der Keller im Hintergebäude per Fahrstuhl zugänglich gemacht und mit ausgebaut. Dadurch erhalten wir zusätzlich 150 qm Laborfläche (für Blickbewegungslabor, Praktikum, Projekte, Datenerhebungen etc.) und knapp 60 qm für Computerarbeitsplätze. Eine enorme Verbesserung angesichts hoher Raumknappheit, unter der unser Institut seit Jahren leidet (die Zahl der Drittmittel-Mitarbeitenden ist stark gestiegen, Forschungsfläche wurde dringend gesucht, aber die Menge an Räumen war endlich…).

Keller Möbellager

Keller Möbellager

Bevor im nächsten Frühjahr die Kellerräume und der Fahrstuhl in Betrieb genommen werden sollen, müssen erst einmal Vorbereitungen getroffen werden. Der Keller dient ja zur Zeit als Aktenarchiv, Bibliotheksarchiv und Möbellager. Jetzt muss ALLES raus! Am aufwändigsten ist die Verschiebung der Heizungsanlage und Hauselektrik dort, wo das legendäre „Das Boot“-Video von Bernd Reuschenbach und mir gedreht wurde (siehe YouTube). Das muss natürlich im Sommer erledigt werden, damit es im Herbst wieder warm werden kann… Und der Keller im Vordergebäude wird ebenfalls in Teilen renoviert, um dort Archivmaterial ablegen zu können. Leider sind einige Kellerflächen, die hervorragend geeignet wären, wegen Fluchtwegvorschriften für uns nicht anderweitig nutzbar.

Der Baulärm und -staub wird uns im Sommer – gerade im Hintergebäude – wohl begleiten, aber die Freude auf die neuen Nutzflächen lässt uns das hoffentlich ertragen. Zugleich findet ein Raumtausch derart statt, dass Praktikums- und Laborräume der ATP aus dem ersten Stock gegen Zimmer der KliPs im Erdgeschoss getauscht werden: im ersten Stock konzentriert sich demnächst die Klips, während wir im Erdgeschoss die kleinen Zimmer zum Parkplatz hin erhalten werden.

Ein Gebäude von 1850 birgt sicher so manche Überraschung und stellt eine Herausforderung für Umbauten dar. Ich finde toll, dass unsere Altbauten immer noch ihre ursprüngliche Funktion erfüllen, während viele Neubauten aus den 1970er Jahren im Neuenheimer Feld (INF) nur noch abgerissen werden können. Dass es bei uns gelegentlich hereinregnet (z.B. gerade kürzlich in A017) und dadurch auch schon Rechner beschädigt wurden, ist nicht schön, aber ein kleines Übel angesichts desolater Zustände bei den INF-Bauten. Friedrichsbau und Alte Anatomie sind einfach tolle Bauten! Schön, dass wir darin bald noch besser als bisher forschen und lehren können!

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