Rektor Bernhard Eitel wiedergewählt

Rektor Bernhard Eitel

Seit Oktober 2007 steht der Geograf Bernhard Eitel als Rektor an der Spitze unserer Universität. Die Amtszeit des Rektors beträgt 6 Jahre, endet also im September 2013. Vorausschauend wurde daher im Sommer ein 5köpfiger Auswahlausschuss gebildet, dem ich zusammen mit Kollegen Bartram als Senatssprecher angehörte und der zunächst die Stellenausschreibung in nationalen wie internationalen Stellenbörsen veranlasste, dann die eingehenden Bewerbungen sichtete und daraufhin einen Besetzungsvorschlag an den Universitätsrat unterbreitete. Der Universitätsrat hat einstimmig für den Kandidaten Bernhard Eitel gestimmt, der gestern auf unserer Senatssitzung auch die große Mehrheit der Senatoren (immerhin 86% der Stimmen) hinter sich vereinigen konnte. Nun fehlt nur noch die Ernennung durch den Ministerpräsidenten – aber dies ist wohl Formsache. Damit wird ab 1.10.2013 erneut Bernhard Eitel die Universität für weitere 6 Jahre leiten. Herzlichen Glückwunsch!

Unser Rektor kämpft mit uns für eine akzeptable Grundfinanzierung, die (bis auf die notwendigen tariflich vereinbarten Gehaltssteigerungen) seit 1998 nicht mehr erhöht wurde. Die zwischenzeitlich stark gestiegenen Kosten (allein der Anstieg der Energiekosten war rasant – inzwischen werden 11 Mio € dafür benötigt) konnten nur aufgefangen werden, weil seit 2007 DFG und BMBF als große öffentliche Drittmittelgeber Projektpauschalen bzw. Overheads zusätzlich zu den bewilligten Projektgeldern dazugegeben haben. Aber natürlich war die Idee der Overheads eine andere: sie sollten den Forschenden zusätzliche Mittel in die Hand geben, um mehr Flexibilität in der Projektadministration zu gewinnen. Die tatsächliche Verwendung dieser Zusatzmittel als Lückenfüller für fehlende Grundfinanzierung ist natürlich absurd!

Genauso problematisch ist, dass inzwischen der Landeszuschuss an die Universität (rund 300 Mio € jährlich, ohne Medizin) weniger als die Hälfte des jährlichen Budgets ausmacht – Drittmittel überwiegen also! Inwiefern hier noch wirklich unabhängige Forschung geleistet wird, wird zunehmend zum Problem. Auftragsforschung bringt natürlich viel Geld ein, aber stellt die Unabhängigkeit ein Stück in Frage. Dies ist ein fundamentales Problem, das durch die Unterfinanzierung regelrecht produziert wird.

Neben den Finanzproblemen sind aber auch andere Themen wichtig: Baufinanzierung und Sanierung der Bausubstanz (allein hier wird ein Auftragsvolumen von – fehlenden! – 500 Mio € geschätzt), Ansturm auf Studienplätze durch doppelten Abiturjahrgang, Umstellung der Studiengänge im Zuge der Bologna-Reform, Neuordnung der Lehrerausbildung, oder Systemakkreditierung der Universität – daneben muss die Forschung auf hohem Niveau weitergeführt werden und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Das alles kann nur Erfolg haben, wenn wir unseren Rektor, sein Prorektorat (darunter unser Kollege Karlheinz Sonntag) und unsere Kanzlerin Frau Angela Kalous unterstützen und gemeinsam nach fairen Lösungen suchen. Die komplexen Probleme kann der Rektor nicht alleine lösen. Und bei der Finanzierungsfrage ist auch die Politik gefordert: Die Systemrelevanz von Banken haben wir in ihren Folgen murrend akzeptiert, die Systemrelevanz von Bildung hat bislang keine großen Rettungsaktionen zur Folge, obwohl die Situation sehr unerfreulich ist.Ich freue mich, dass wir in schwierigen Zeiten eine Person an der Spitze haben, die den Gedanken der Volluniversität nachdrücklich vertritt, sich in Verhandlungen fair verhält und auch in landes- wie bundespolitischen Kreisen Gehör findet. Möge die erste Amtszeit des Rektors gut zu Ende gehen und die zweite ebenso viele Erfolge mit sich bringen!

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