Doktorandenschicksale

Bedingt durch Exzellenzinitiative, DFG-, EU- und BMBF-Förderung hat unsere Arbeitseinheit momentan so viele geförderte Doktorandinnen und Doktoranden wie noch nie: Dorothee Amelung, Carolin Berude, Yulia Esaulova, Andreas Fischer, Helen Fischer, Daniel Holt, Chiara Reali, Sascha Wüstenberg – sie alle werden aus öffentlichen Mitteln finanziert und streben nach den höheren Weihen des Doktortitels. Daneben sind auch noch einige Doktorandinnen und Doktoranden aktiv, die für ihren eigenen Unterhalt sorgen müssen.

Die in unserer Fakultät inzwischen favorisierten publikationsbasierten Promotionen (mindestens 3 Journal Papers plus Mantelpapier; siehe die Kriterien unserer Fakultät) führen dazu, dass die angehenden Doctores allesamt Erfahrungen mit dem Einreichen von Journals sammeln: Manuskripte werden geschrieben, bei den Herausgebern hochwertiger Journale eingereicht – und dann heißt es warten auf die gutachterlichen Stellungnahmen.

Der Schock

Der Schock

Zu meinem Geburtstag haben mir die Doktorandinnen und Doktoranden zwei Fotos geschenkt, die sie liebevoll inszeniert und kunstvoll arrangiert haben: Zwei Szenen aus ihrem Publikations-Leben, von Stephanie Uther als Fotografin ins Bild gesetzt, aufgenommen im Roten Salon vom Haus Buhl, dem derzeitigen Sitz des Marsilius-Kollegs. Beide Fotos sollte man anklicken, um sie in voller Größe und im richtigen Format zu sehen.

Der Schock„: Eines Tages kommt das Urteil des Editors, die die verschiedenen Reviews zusammenfasst und sein Urteil spricht: „Accept“ (kommt bei der ersten Einreichung selten bis nie vor, nach einigen Überarbeitungen allerdings die erlösende Nachricht), „minor revisions“ (ein Glücksfall!), „revise and resubmit“ (der typische Fall, dass man mit Gutachter-Schelte konstruktiv umgehen muss), oder „reject“ (der traurige Fall, dass man sich dieses Journal abschminken kann und auf die Suche nach einem anderen Zielorgan gehen sollte).

Die Anflehung

Die Anflehung„: Die Suche nach einem guten Einfall! Alles Gute kommt von oben, möchte man mit Blick auf dieses Foto meinen. Ideenfindung für neue Papiere und Vorschläge zum Umgang mit Gutachter-Empfehlungen sind ständig gesucht. Ob sie wirklich von oben kommen oder nicht ab und zu von unten (aus dem Bauch), würde ich einstweilen offen lassen.

Angelehnt sind die beiden Bilder übrigens an ein (durchaus ernst gemeintes) Foto über den interdisziplinären Austausch („Der Dialog„) in einem Bericht, der im Forschungsmagazin „MaxPlanckForschung“ 2/2010 erschienen ist (hier der Link zum PDF mit dem Original – das Bild von Manuela Meyer ist auf Seite 39 zu finden).

Der Dialog

Der Dialog

Diese großartigen Foto-Inszenierungen stellen natürlich nur die erste Stufe des Publikationsprozesses dar – was hier noch fehlt, ist z.B. die Freude über das „Accept“ oder das In-der-Hand-halten des erschienenen Produkts! Spätestens zum nächsten Geburtstag könnte diese Sammlung interessanter Seelenzustände entsprechend ergänzt werden. Schön wäre natürlich auch ein Bild mit all diesen Kandidatinnen und Kandidaten im Look mit Doktorhut 🙂 Vielleicht zum übernächsten Geburtstag?

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