The Budapest Experience

Die Serie der PISA-Treffen geht weiter: Nach “The Melbourne Experience” und „The Boston Experience“ hat sich die Problem Solving Expert Group (PEG) diesmal in Budapest verabredet. Die Vorbereitungen für PISA 2012 kommen jetzt in die heiße Phase, denn nun sind die Weichen für den Field Trial (einen Pilotlauf, den Vorlauf unter Echtbedingungen) gestellt, der 2011 in denjenigen 46 Ländern (mit annähernd 100 Sprachen) stattfindet, die computerbasiertes Problemlösen als Option für 2012 gewählt haben. Dass unter den daran teilnehmenden Ländern nun doch auch Deutschland sein wird, freut mich ganz besonders!

Wieder mit dabei war mein Mitarbeiter Samuel Greiff (nunmehr offiziell Dr. Greiff), ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre und der immer wieder neu unsere Expertengruppe mit seinen psychometrischen Beiträgen erfreut. Aber auch mein Mitarbeiter Sascha Wüstenberg zieht mit an unserem Strang – er ist zum Kongress der „Deutschen Gesellschaft für Psychologie“ nach Bremen gefahren, um dort unsere ersten Ergebnisse vorzustellen. Nicht zu vergessen unsere zahlreichen studentischen PISA-Mitarbeiter, ohne die die Entwicklungsarbeit gar nicht möglich gewesen wäre. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen: Unser 3-Mann-Team (Samuel, Sascha und ich) in Heidelberg konkurriert erfolgreich mit Großeinrichtungen wie ACER und ETS, die über drei- bzw. vierstellige Anzahlen von Mitarbeitern verfügen. Der Heidelberger David in Konkurrenz mit den Szene-Goliaths 🙂

Budapest war für mich auch in anderer Hinsicht eine neue Erfahrung: Seit kurzem bin ich von der OECD für die nächsten 4 Jahre offiziell als Chairman der PEG eingesetzt. Von den 5 mir bekannten PISA Expert Groups (QEG=Questionnaire, REG=Reading, MEG=Mathematics, SEG=Science, PEG=Problem Solving) werden damit 2 von deutschen Wissenschaftlern geleitet: QEG von Eckhard Klieme (DIPF Frankfurt) und PEG von mir! Super! Und für meine Gruppe bin ich gerne Chair, denn es sind einfach sehr nette und sachorientierte Leute! Dass wir daneben viel Spass bei gemeinsamen Abendessen, beim Besuch der Oper („Barbier von Sevilla“) oder auch beim gemeinsamen Bad im Szechenyi-Thermalbad hatten, will ich nur am Rande erwähnen.

Leider steigt damit auch mein Arbeitsaufwand – so muss ich gleich nächste Woche erneut für 2 Tage nach Budapest, um den dort tagenden National Project Managern unser Framework on Problem Solving und unsere nunmehr getroffene Itemauswahl vorzustellen. Das tue ich natürlich gerne, denn in unserem Erhebungsplan sind die Heidelberger MicroDYN- und MicroFIN-Items gut vertreten. Und was das beste ist: Inzwischen wird der von uns vertretene Itemtyp ja auch in den Labs von ACER und ETS weiterentwickelt. Da lebt eine Idee jetzt ganz unabhängig von uns weiter!

Und natürlich sind wir „heiß“ auf die bald eintrudelnden Daten! Im nächten Jahr treffen wir uns wieder einmal in Melbourne, um dann erste Analysen vorzunehmen und die endgültige Auswahl der Aufgaben für PISA 2012 zu treffen.

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