The Boston Experience

Die Serie der PISA-Treffen habe ich vor einigen Monaten unter dem Stichwort „The Melbourne Experience“ eröffnet – diesmal hat sich die Problem Solving Expert Group in Boston getroffen, genauer gesagt: in Cambridge, MA, direkt neben dem Harvard Campus!

Was für ein wunderbarer Ort: nicht nur, dass William James unmittelbar hier seine ersten Vorlesungen zur Psychologie gehalten hat (angeblich bereits 1875, also vor Wundt’s Gründung des Leipziger Instituts – siehe die Geschichte des Harvard-Departments), nicht nur, dass Burrhus Skinner hier seine legendären Ratten und Tauben konditioniert hat: Auf dem Campus kann man Steven Pinker ebenso wie Marc Hauser begegnen, aber auch Peter Cavanagh oder Elisabeth Spelke.

Samuel und Jofu zu Füßen von Mr. Harvard

Samuel und Jofu zu Füßen von Mr. Harvard

Eine intellektuell aufgeladene Atmosphäre: die zahlreichen Bücherläden auf den Straßen um uns herum sind kaum zu toppen; die Studenten, die hier herumlaufen, haben ihre hohen SAT-Scores im Gesicht stehen; man sieht fast gar keine Business-Leute; man sieht keine Geschäfte für Luxusartikel. Hier haben wir (im Inn at Harvard, 100m vom Eingang des Harvard-Campus entfernt) drei Tage lang über die kommenden Problemlöse-Items beraten – es war eine interessante Runde an Diskussionen, Anregungen, Entscheidungen. Samuel Greiff und ich haben über neuere Entwicklungen unserer Heidelberger Konzepte (MicroDYN und MicroFIN) berichtet, aber auch die Kritik an unseren Verfahren wurde sehr lebendig vorgetragen – uff! Und natürlich hat unser Ansatz ein paar Schattenseiten… Aber die konstruktive Atmosphäre war hilfreich und wir haben ein paar neue Anregungen zur Weiterentwicklung mitgenommen.

The Boston Experience: etwas anders als in Melbourne – diesmal galt es nicht Revier zu erobern, sondern zu verteidigen. Aber ich denke, wir haben uns gut geschlagen! Aufträge für weitere Entwicklungen haben wir im Gepäck. Eine andere neue Erfahrung: Da der Chair unserer Gruppe, Ray Adams, erkrankt war, hat man mich gebeten die Sitzungen zu leiten. Ohne die tatkräftige Unterstützung durch Barry McCrae und Dara Searle wäre mir das nicht gelungen.

Um in Bildern zu sprechen: in Santa Barbara hat Detlev Leutner unseren Heidelberger PISA-Zug vorgestellt, in Melbourne sind die Weichen für den  Zug gestellt worden,  in Boston ist der Zug weiter angeschoben worden. Das nächste Treffen wird Ende September in Budapest stattfinden – ich freue mich schon jetzt darauf! Da wird der Zug endgültig Fahrt aufnehmen 🙂

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