Bunsen dressed up

Bunsen mit Hut 1Ein treuer Begleiter unseres PI ist das Bunsendenkmal direkt vor dem Eingang des Friedrichbaus – vorgestern wurde es vorübergehend mit einem Hut geschmückt.Bunsen mit Hut 2

Auch wenn einige Schlaumeier meinen, es handele sich bei der dargestellten Person um Sigmund Freud (denn wer sonst sollte beschützend vor einem Psychologischen Institut stehen?), ist es doch Robert Wilhelm Bunsen, der mir als Schüler zuerst als Erfinder des Bunsenbrenners begegenete. Erst viel später erfuhr ich, dass er zusammen mit Gustav Robert Kirchhoff die Spektralanalyse erfunden hatte (eine Gedenktafel am „Haus zum Riesen“, gegenüber dem PI, erinnert daran), mit der man die chemischen Bestandteile einer Substanz ermitteln kann.

Als Oliver Sacks am 17.1.2002 in der holzgetäfelten Alten Aula unserer Uni sein damals neu erschienenes Buch „Onkel Wolfram“ vor gut 1000 Zuhörern vorstellte, sprach er von seiner Begeisterung in Bezug auf Robert Bunsen, die ihn bereits als Kind dazu brachte, sich der Naturforschung zu widmen. Zum Beweis seiner Begeisterung zog er einen Bunsenbrenner samt Gaspatrone aus der Tasche und wollte ihn gerade entzünden, als der damalige Hausmeister herangestürmt kam und Oliver Sacks den Brenner aus der Hand riss mit der Bemerkung: „In dieser Aula wird kein Feuer gemacht!“.

Was mir am Bunsendenkmal gefällt: Er wirkt so abgeklärt und gelassen, als würde ihn nichts stören (er schaut einfach über uns hinweg). Ausserdem trägt er zusammengerollte Notizen mit sich – das weist ihn als Forscher aus, der etwas zu sagen hat. Und er macht die naturwissenschaftliche Sicht stark, die für die Geschichte unseres Faches von bahnbrechender Bedeutung war. Von daher freue ich mich immer, wenn ich ihn sehe (und mit Hut nochmal besonders!).

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