Bachelor-Absolventen sind keine „Psychologen“

Aus einer Pressemitteilung des „Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen“ (BDP):

-> BDP: Bachelor-Absolventen sind keine „Psychologen“
Absolventen eines Bachelor-Studiengangs in Psychologie bzw. in einer ihrer Teildisziplinen sollen nach Auffassung des BDP nicht die mit dem professionellen Psychologen verbundene Berufsbezeichnung „Psychologin/Psychologe“ führen dürfen. Berufschancen für Bachelors sieht der BDP im Wesentlichen in Assistenztätigkeiten und selbstständigen Tätigkeiten unter Anleitung von Diplom-Psychologen/innen oder Master Sc. in Psychologie im Rahmen der erworbenen spezifischen Kompetenzen. Aufgrund der geringeren tariflichen Eingruppierung prognostiziert der BDP für Bachelor-Absolventen zudem Chancen in Bereichen, in denen Psychologen aus Kostengründen nicht oder selten tätig sind und psychologische Dienstleistungen in Delegation von anderen Berufsgruppen erbracht werden. Insofern könne man von guten ersten Berufsaussichten für Bachelor der Psychologie ausgehen, unabhängig davon, dass mittelfristig der berufliche Aufstieg mit dem Master verbunden ist. Mehr zum Thema Qualifikation und Berufschancen und einen Überblick über die neuen Bachelor-Programme unter http://www.bdp-verband.de/beruf/ba-ma/qualifikation.html.

Uff!  Der ausführlichere Text (siehe Link) macht deutlich, dass der BSc-Abschluss kein vollwertiger Psychologie-Abschluss ist, sondern es

wird für Bachelors eine Relevanz für den Arbeitsmarkt in der Qualifikation »für psychologische Routinetätigkeiten in der Regel unter der Verantwortung einer/eines Dipl.-Psych. oder M. Sc. in Psychologie« (2005, S. 6) beschrieben. Berufschancen für Bachelors liegen im Wesentlichen in Assistenztätigkeiten und selbstständigen Tätigkeiten unter Anleitung im Rahmen der erworbenen spezifischen Kompetenzen.

Die BSc-Abgänger sollen also Routinetätigkeiten für untertariflichen Lohn absolvieren… Sind es damit keine Psychologen mehr?  Es wären ja zunächst mal nur schlecht bezahlte Psychologen. Vermutlich wäre es besser, solche und solche zu unterscheiden, anstatt einer Gruppe (den Bachelors) das Etikett einfach abzusprechen, oder? Da kommt sicher noch einiges an Klärungsbedarf auf uns zu…

Nur zur Erinnerung: der einzige Titel, der gesetzlich geschützt ist, lautet „Diplompsychologe“! Einfach so „Psychologe“ darf sich aber seit 1985 auch nicht jeder bezeichnen… Vielleicht kann man ja auch den Titel „Psychologe (BSc)“ schützen lassen? Der Wikipedia-Eintrag „Psychologe“ ist da ganz aufschlussreich.

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