Anschubfinanzierung für SFB „Cognition in art, music, and language“

Eine der großen Förderlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stellen Sonderforschungsbereiche (SFBs) dar, wie sie (mit Beteiligung der Psychologie) in Heidelberg etwa früher durch den SFB „Sprache und Situation“ (1989-1996) und aktuell in Mannheim mit Beteiligung der Heidelberger Psychologie durch den seit 1997 laufenden SFB „Rationalitätskonzepte“ gegeben waren.

Aus der von Raphael Rosenberg (Institut für Europäische Kunstgeschichte) vor über 2 Jahren initiierten Blickbewegungsgruppe ist nun der Plan zu einem interfakultativen SFB „Cognition in art, music, and language“ entstanden. Hierfür haben wir gerade ca. 100.000 € Anschubfinanzierung erhalten und – was vielleicht noch wichtiger ist – die tatkräftige Unterstützung des neuen Rektorats.

Unter dem Thema „Cognition of language, art and music“ geht es darum, die Prozesse der Wissensverarbeitung im Zuge der Wahrnehmung von Sprache, Kunst und Musik bis hin zur mnestischen Repräsentation und Wiedergabe aus dem Gedächtnis zu untersuchen. Insbesondere wird es darum gehen, auf empirische Weise (1) die temporären und dauerhaften wie auch die physiologischen und kulturellen Faktoren zu analysieren, welche die Produktion und Rezeption von Sprache, bildender Kunst und Musik bestimmen, (2) eingehender als bislang bekannt die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Wechselbeziehungen kognitiver Prozesse im Bereich von Sprache, Musik und Bildern zu beschreiben, und (3) herauszufinden, inwiefern die ästhetische Erfahrung mit spezifischen psychophysiologischen Korrelaten einhergeht.

Auf dem Weg zu einem SFB ist noch viel zu tun, aber die Gruppe besteht aus kreativen Köpfen und verspricht ein Thema zu behandeln, das in dieser Konstellation auf empirischer Grundlage noch nicht angegangen wurde. Kunst und Ästhetik, Sprachforschung und empirische Psychologie ergänzen sich hier auf höchst interessante Weise. Mal sehen, was daraus entsteht! Im Wintersemester 08 gibt es die erste gemeinsame Seminarveranstaltung von Raphael Rosenberg und mir zum Thema „Kunst und Psychologie„, um den Nachwuchs miteinzubeziehen (auch wenn mir noch nicht klar ist, wie man Bachelor-Studierende hier einbauen kann).

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