Tschira-Preis 2007 für verständliche Forschung

Gestern wurde in der Alten Aula der Klaus-Tschira-Preis 2007 für verständliche Forschung vergeben – ich war dort, da unter den 5 Preisträgern auch eine meiner früheren Mitarbeiterinnen war: Dr. Miriam Spering!Tschira-Preis 2007 Herzlichen Glückwunsch, Miriam! Wir in Heidelberg haben Deine Talente ja früh erkannt und Dir seinerzeit den Weinert-Preis 2002 zuerkannt 🙂

Gut gefallen hat mir die Festrede von Wolfgang Klein, dem Direktor des MPI Nijmegen, über die Frage „Was macht einen Text verständlich?“. Es sind vor allem die mentalen Modelle, die internen Repräsentationen eines Vorgangs oder eines Sachverhalts, die man in sein vorhandenes Wissen integrieren muss – und manchmal können selbst kurze, scheinbar einfache Sätze erhebliche Verständnisprobleme bereiten (z.B. „Mary ist doppelt so alt wie Anne war, als Mary so alt war, wie Anne jetzt ist“). Auch Schopenhauers Satz „Die Welt ist Vorstellung“ ist nicht direkt verständlich, noch weniger die von Klein zitierte Hegel-Passage über das Jetzt im Verhältnis zu Tag und Nacht.

Verständlichkeit eines Textes: das findet im Kopf der lesenden Person statt und ist ein Effekt gelungener Kommunikation vor dem Hintergrund von gemeinsamem Weltwissen.

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