Studiengebühren: Relationen in Systemen

Noch mal zurück zu den Studiengebühren (StG) – habe gerade in der Studierendenstatistik 06/07 entdeckt (S. 207), dass die Psychologie auf 675 Köpfe gezählt wird, die Chemie auf 632, also ziemlich vergleichbar (auch die Chemie ist ein Diplomstudiengang wie wir). Da können wir doch mal vergleichen.

Nehmen wir die jährlichen 500.000 Euro StG, die beide Fächer etwa in gleicher Höhe erhalten, und setzen sie ins Verhältnis zum jährlichen Gesamtbudget (Psy: 1.4 Mio Euro, davon 0.2 Mio Euro laufende Mittel, der Rest ist in Personalkosten gebunden; Chemie: 7.8 Mio Euro, davon 0.8 Mio Euro laufende Mittel – geschätzt nach mir vorliegenden Zahlen von 2000) , dann sieht man eine 3:1-Relation bei uns, eine 15:1-Relation bei den Chemikern. In Bezug auf die laufenden Mittel, über die frei entschieden werden kann, liegt die Relation 0.4:1 bei uns, 1.6:1 bei der Chemie.

Das bedeutet: Für die Chemiker sind absolut gesehen Studiengebühren 5mal (15:1 versus 3:1) weniger bedeutsam als für uns, bei den laufenden Mitteln 4mal weniger als bei uns (1.6 versus 0.4). Vielleicht erklärt das die Wichtigkeit, die StG für uns in der Psychologie haben? Vielleicht erklärt das auch, warum andere Fächer nicht über Basisversorgung streiten müssen, weil sie nämlich viel besser ausgestattet sind (der Naturwissenschafts-Bonus geht an der Psychologie ja leider immer noch vorbei, auch wenn an vielen Hochschulen die Psychologie inzwischen naturwissenschaftlichen Fakultäten zugeschlagen ist). In Fächern wie der Chemie sind die StG schon eher die Sahnehäubchen auf einen ohnehin großen Kuchen. Für unseren kleinen Keks ist die Sahne riesig, wie die Zahlen zeigen.

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