Gestern war auf Einladung von Monika Sieverding die renommierte amerikanische Genderforscherin Alice Eagly (Northwestern University, Evanston, IL) zu einem Gastvortrag am PI. Unter dem Titel „Women and Leadership“ berichtete sie über die Ergebnisse zweier Meta-Analysen (1990 und 2003), in denen es um die Frage des kleinen Unterschieds bezüglich Führung (insbesondere transformational leadership) ging. Hauptergebnis: Frauen sind besser – wenngleich der Unterschied nicht umwerfend ist. Und: bei Männern findet sich häufiger der – ineffiziente – Führungsstil des „laissez-faire„! Am Ende gab es viel Applaus für einen interessanten Vortrag!
Also, mal ganz ehrlich: Ist laissez-faire wirklich so schlecht wie sein Ruf? Der Begriff stammt aus der französischen Aufklärung, kommt also nicht von schlechten Eltern. Ausserdem muss man aus Kreativitätssicht fragen, ob nicht laissez-faire die wesentliche Voraussetzung für kreatives Schaffen ist.
Vielleicht sollten man neben der Suche nach Geschlechtsunterschieden nicht vergessen, dass es viele Ähnlichkeiten zwischen beiden Geschlechtern gibt. Neben einem interessanten Beitrag von Janet Hyde im American Psychologist (60) 2005, 581-592, verweise ich auf den Beitrag im Chronicle Review: „Men Are From Earth, and So Are Women. It’s Faulty Research That Sets Them Apart“ (By ROSALIND C. BARNETT and CARYL RIVERS).
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