Tag der Freunde 2017

Einmal im Jahr trifft sich die „Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V.“ (kurz: GdF) zur Mitgliederversammlung. Und um dieses formale Ereignis herum gruppieren wir einen Festvortrag und ein gemeinsames Abendessen. Das ganze Arrangement nennen wir dann „Tag der Freunde„.

Am Freitag 21.7.17 fand der „Tag der Freunde 2017“ statt. Im angenehm klimatisierten Hörsaal 14 wurde unter meiner Leitung zunächst die Mitgliederversammlung durchgeführt, die im Wesentlichen aus einem Bericht des Vorstands bestand. Dabei haben wir die zahlreichen Förderinitiativen hervorgehoben, die dank der Spenden der Freunde gefördert werden konnten.

Der Direktor der UB, Dr. Veit Probst, bedankte sich für die Unterstützung der Digitalisierungsvorhaben. Die GdF gibt ja schon lange eine der traditionsreichsten Jahrbücher der Welt heraus, nämlich die seit 1808 regelmäßig erscheinenden „Heidelberger Jahrbücher„, deren Altbestände Schritt für Schritt digitalisiert und online zugänglich gemacht werden (hier ein Link). Inzwischen ist die Reihe im Verlag „Heidelberg University Publishing“ komplett auf Online-Publikation umgestellt und trägt den Namen „Heidelberger Jahrbücher Online„.

Der Rektor, der qua Amt im Vorstand der GdF sitzt, hob in seinem Berichtsteil die Förderung der Universität durch die GdF hervor, die sich z.B. mit 20.000 Euro am Ausbau des WLAN-Netzes für Studierende beteiligt hat. Innenhöfe wie z.B. der Barockgarten in der Altstadt (oder auch der Innenhof des Psychologischen Instituts!) werden nicht zuletzt dadurch zu wertvollen Aufenthaltsräumen für Studierende.

Den Festvortrag im vollen Hörsaal 14 hielt Prof. Dr. Detlev Ganten (Berlin) zum Thema „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen – was bedeutet das für unsere Gesundheit?“. Hier ein Ausschnitt aus der Zusammenfassung: „Aus Darwins Hypothese zur Evolution des Menschen ist eine neue Disziplin entstanden: die ‚Evolutionäre Medizin‘. Durch moderne Sequenzierungsmethoden, die unsere molekulare Herkunft von den Einzellern, Fischen, Amphibien, Reptilien, über die Primaten zum Homo Sapiens exakt beschreiben, verstehen wir jetzt, was unser Körper braucht, indem wir weit zurückschauen und unsere Herkunft erkennen. Wir haben es selbst in der Hand, die großen Zivilisationskrankheiten (Infarkte, Gelenkleiden, Krebs, Demenz, Depression) zu verstehen und zu verhindern. Dort, wo das Leben auf der Erde begann, liegt der Schlüssel für eine bessere Gesundheit. Freude am Leben und Optimismus sind auch aus evolutionärer Sicht von Vorteil.“ Beeindruckend, wie er in seinen höchst motivierenden Vortrag für eine systemische Betrachtung warb: seine Formel für Gesundheit führt (1) biologische Aspekte des Menschen auf der einen Seite und (2) Umweltbedingungen auf der anderen Seite zusammen im Begriff des (3) Lebensstils. Im Anschluß an den prägnanten Vortrag fand eine lebendige Diskussion statt.

Das anschließende Abendessen im Kreis der Freunde fand dies mal nicht – wie in früheren Jahren üblich – im Haus Buhl statt (das wird in den nächsten 2-3 Jahren renoviert und steht daher längere Zeit nicht zur Verfügung), sondern im „Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg“ (IWH). Dessen Garten, ganz lieblich unterhalb des Heidelberger Schlosses gelegen und mit schönem Blick darauf, bot uns an diesem lauen Sommerabend Gelegenheit zum Gespräch unter Freunden und zum Essen und Trinken in schöner Atmosphäre.

Das IWH ist auch deshalb ein passender Standort gewesen, weil unsere Schwesterorganisation „Stftung Universität Heidelberg„, dessen Vorstandsvorsitzender Karl Hahn auch im gemeinsamen Vorstand der GdF sitzt, im Jahr 1986 zum 600jährigen Jubiläum der Universität) dieses Gebäude der Universität zu Wissenschaftszwecken übergeben hat und sich seither satzungsgemäß um das IWH kümmert. Im Jahr 2018 soll dort auch das neue Format des „Stiftungs-Symposiums“ ausprobiert werden. Darüber demnächst mehr.

Für mich als Psychologe hat das Gebäude auch noch eine andere Bedeutung: Bis in die 1970er Jahre hinein war das heutige IWH in der Hauptstrasse 242 nämlich Sitz des Psychologischen Instituts unter Leitung von Carl-Friedrich Graumann, bevor der Umzug in die Hauptstrasse 47 erfolgte.

PS: Im nächsten Jahr feiert die GdF ihren 70. Geburtstag. Der „Tag der Freunde 2018“ ist auf Freitag 20.7.2018 gelegt (und auch am 21.7. werden wir wohl noch feiern!). Vielleicht schon mal vormerken? Ich würde mich freuen!

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