Robert Kirchhoff und der Friedrichsbau

Am Do 22.4.10 wurde in einem feierlichen Akt im Hörsaal 1 unseres Instituts das neue Buch von Klaus Hübner (Emeritus am KIP, dem Kirchhoff-Institut für Physik) über den Heidelberger Physiker Gustav Robert Kirchhoff (1824-1887) vorgestellt. Warum ausgerechnet bei uns? Ganz einfach: Der Friedrichsbau wurde 1861-63 auf Wunsch der Physiker Hermann von Helmholtz und Gustav Robert Kirchhoff vom Großherzog errichtet. Am 29.9.1863 bezog Familie Helmholtz die Dienstwohnung im Mittelteil des ersten Stocks und Familie Kirchhoff ihre im Mittelteil des zweiten Stocks (insgesamt 15 ! Kinder bevölkerten das Haus damals!).

Unser heutiger HS 1 war damals das Auditorium für die Vorlesungen von Helmholtz und Kirchhoff! Eigentlich sollten wir HS1 unseren Kirchhoff-Hörsaal nennen… Oder besser Wundt-Hörsaal? Denn: Von 1858-1863 war ein gewisser Wilhelm Wundt Assistent von Helmholtz und hat sich vermutlich ebenfalls im Friedrichsbau betätigt: „Wundt hielt Vorlesungen über die Psychologie vom naturwissenschaftlichen Standpunkt und veröffentlichte fünf Abhandlungen zur Theorie der Sinneswahrnehmungen, welche 1862 als seine erste experimentalpsychologische Schrift unter dem Titel Beiträge zur Theorie der Sinneswahrnehmung erschien.“

Wer sich für das interessante und reich bebilderte Buch interessiert: man erfährt viel über das damalige Leben als Wissenschaftler in Heidelberg. Aber auch der Friedrichsbau wird hier detailliert beschrieben, der lateinische Text der Inschrift im Haupteingang übersetzt und die Gedenktafel an Lorand Eötvos (seine Arbeiten zur Messung der Gravitationskraft sind ausserordentlich nützlich zur Entdeckung von Bodenschätzen gewesen) erläutert. Abb. 51 auf S. 144 zeigt ein Bild des Friedrichbaus, auf dem der auf dem Mittelteil aufgesetzte Uhrenturm zu erkennen ist, von dem heute nur noch Überreste auf dem Dachboden zeugen.

Hier ist die Quellenangabe:

Hübner, K. (2010). Gustav Robert Kirchhoff. Das gewöhnliche Leben eines außergewöhnlichen Mannes. Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur.

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