Endlich gibt es einmal etwas Positives zu berichten: Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und der Fakultätentag Psychologie (FTPs) haben gemeinsam sieben evidenzbasierte Empfehlungen für eine zukunftsfähige Politikgestaltung an die zukünftige Bundesregierung formuliert, nachzulesen hier!
Warum mir das gefällt? Ich finde, dass politische Entscheidungen oftmals zu wenig von psychologischer Expertise Gebrauch machen (z.B. hat es in der Corona-Pandemie lange gedauert, bis unsere Expertin Cornelia Betsch in den damaligen Krisenstab berufen wurde). Natürlich ist die psychologische nur eine von vielen möglichen Perspektiven, aber sicherlich eine wichtige.
Umso besser, dass jetzt gleich im Konsolidierungsprozess der neuen Bundesregierung Anliegen geltend gemacht werden, die Berücksichtigung finden sollten. Die sieben Themenfelder sind (zur Begründung im Einzelnen siehe die Empfehlung oder die unten erwähnten PDFs):
- Integration gezielt fördern und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken (hier PDF mit Detailangaben)
- Psychische Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verankern (hier PDF mit Detailangaben)
- Verbraucherschutz durch gesetzlichen Titelschutz des Berufs „Psychologe/Psychologin“ (hier PDF mit Detailangaben)
- Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt stärken (hier PDF mit Detailangaben)
- Kinderrechte stärken und politische Partizipation fördern (hier PDF mit Detailangaben)
- Zukunft der Forschung sichern und Bildung stärken (hier PDF mit Detailangaben)
- Psychologische Expertise für wirksamen Klimaschutz nutzen (hier PDF mit Detailangaben)
Ich bin gespannt, wie die Koalitionäre diese Vorschläge aufnehmen!
Nachtrag 4.4.2025: Mir gefällt, wie politisch die DGPs geworden ist! In der neuen ZEIT Nr. 14 vom 2.4.2025 lese ich auf S. 31 einen Beitrag von Eva-Lotta Brakemeier, der Präsidentin der DGPs, zum Thema „Nutzt die Psychologie für gute Politik!“. ich lese dort: „Während Ökonomie, Rechts- und Politikwissenschaften selbstverständlich eingebunden sind, spielt die Psychologie in politischen Gremien bislang meist nur eine Nebenrolle.“ Genau das ist mein Eindruck!
Außerdem hat sich der DGPs-Vorstand am 3.4.2025 in einer Stellungnahme zur Freiheit von Wissenschaft und Forschung – Verantwortung für eine freie Wissenschaft bekannt und sich damit der gemeinsamen Erklärung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und des Bundesministers für Bildung und Forschung zur Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit in liberalen, demokratischen Gesellschaften angeschlossen. Gut so!
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