9. Literaturherbst Heidelberg

Zum neunten Mal findet der Literaturherbst Heidelberg statt. Dieses Jahr hat die Organisatorin Veronika Haas (zusammen mit Lothar Seidler) das Thema „Freiheit“ als Motto gewählt. Symbolträchtig fand die Eröffnung am Samstag 16.9.23 statt, dem Jahrestag der Ermordung von Mahsa Amini, der jungen Frau, die wegen ihres angeblichen Verstoßes gegen das Kopftuch-Tragen von der Sittenpolizei verhaftet wurde und im Gefängnis verstarb (vermutlich ermordet). Ihr Tod war Anstoß einer heftigen Welle der iranischen Freiheitsbewegung. In Heidelberg wurde zum Andenken an sie vor der Stadtbücherei ein Amber-Baum in iranische Erde gepflanzt.

Unter dem Motto „Frau – Leben – Freiheit“ fand die Eröffnung des Festivals (hier das Programmheft September) bei strahlendem Sonnenschein auf dem Universitätsplatz statt. Neben zahlreichen Videobotschaften („Stimmen für die Freiheit“) waren auch der Präsident des Schriftstellerverbandes PEN, José F. A. Oliver, (vorgestellt vom Heidelberger PEN-Mitglied Marion Tauschwitz) und die Sozialbürgermeisterin der Stadt Heidelberg, Stephanie Jansen, persönlich anwesend – wie auch die Heidelberger Literatinnen Barbara Imgrund, Sofie Morin und Marion Tauschwitz.

Golineh Atais 2021 erschienenes Buch „Iran. Die Freiheit ist weiblich“ (es wurde als „Das Politische Buch“ des Jahres 2023 ausgezeichnet, die taz berichtete) wurde mehrfach erwähnt. Atai ist übrigens in Teheran geboren, in Hoffenheim aufgewachsen und hat in Heidelberg studiert.

Dass der Freiheitskampf im Iran schon mehr vier Jahrzehnte anhält und viele Menschenleben gekostet hat, ist deprimierend. Dass mutige Frauen im Iran immer noch für ihre Freiheit kämpfen, ist bewundernswert. Wie heisst es doch: „Die Freiheit der Frauen ist die Freiheit der Gesellschaft“! Wie gut, dass der Literaturherbst so politisch ist! Ich bin gespannt auf das weitere Programm dieses Literaturherbsts!

PS: Zwei Filmempfehlungen zum Thema „Freiheit und Frauen im Iran“: