Nachruf auf Heinz Häfner (1926-2022)

Im Alter von 96 Jahren ist Heinz Häfner am 30.5.22 in Heidelberg verstorben. Häfner hat nicht nur das ZI Mannheim (Zentralinstitut für Seelische Gesundheit) im Mannheim in den 1960er Jahren gegründet und 19 Jahre lang geleitet, sondern war auch massgeblich an der Psychiatrie-Enquete 1975 beteiligt, die deutliche Mängel in der Versorgung psychisch kranker Menschen offenbarte und zu einer Psychiatriereform führte (ich habe mich als junger Student seinerzeit dafür engagiert), in deren Folge es zu einer Verringerung der Bettenzahl in den psychiatrischen Krankenhäusern und zu einer verbesserten Personalausstattung der Kliniken kam, von der viele Erkrankten profitierten. Großartig! Und: Psychologische Expertise zog in die Krankenhäuser ein. Hier der Nachruf vom ZI.

Seine lebenslage Beschäftigung mit dem Thema „Schizophrenie“ machte Häfner in einem Vortrag im IWH-Kolloquium des Assyriologen Stefan Maul am 23.1.2014 deutlich, in dem er eine “summa“ seiner Erkenntnisse vortrug (im Wesentlichen: es gibt kein präzise abgrenzbares Krankheitsbild; es gibt keine exklusive Krankheitsursache).

Empfehlenswerte Lektüre (open access): Häfner, H. (2016). Psychiatriereform in Deutschland. Vorgeschichte, Durchführung und Nachwirkungen der Psychiatrie-Enquete. Ein Erfahrungsbericht. Heidelberger Jahrbücher Online, 1, 119–145. https://doi.org/10.17885/heiup.hdjbo.23562

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