Wieder einmal startet eine Woche vor dem offiziellen Semesterstart (16.10.17) am Mo 9.10.17 das Erstsemester-Kompakt-Seminar (EKS), mit dem wir unsere Erstis in die Gepflogenheiten am Institut einweihen. Das machen längst nicht alle Fächer, aber wir haben nur gute Erfahrungen damit gemacht und praktizieren es daher regelmäßig (dafür gab es dann auch mal den Landes-Lehrpreis). Unsere Fachstudienberatung organisiert die Einführungswoche zusammen mit älteren Studierenden, die sich der verschiedenen Kleingruppen annehmen. Etwas mehr als 90 Bachelor-Anfänger sind es diesmal, die wir herzlich bei uns begrüßen und denen wir alle einen guten Start wünschen! Wir sind froh, dass unsere Zulassungsstelle die richtigen Zahlen eingegeben hat – was passiert, wenn man sich dabei vertippt, merkt die OTH Regensburg gerade, wo versehentlich 700 statt 100 Erstsemester zugelassen wurden…
Der Wechsel von Schule zu Hochschule ist schon großer Schritt in die Selbstverantwortung! Angefangen von der Auswahl der Veranstaltungen (wir machen Vorschläge, keine Sorge!) über die Bildung von Arbeitsgruppen (sehr zu empfehlen) bis hin zur ständigen Entscheidung, einer Veranstaltung fernbleiben zu können (prinzipiell geht das, aber in einigen Veranstaltungen wird man ohne regelmäßigen Besuch schnell den Faden verlieren und ist dann abgehängt, von der Gefährdung der erforderlichen Leistungsnachweise ganz zu schweigen). Selbstregulation und Selbstorganisation: das sind bei uns am Institut einerseits Forschungsthemen im Rahmen der Exzellenzinitiative, andererseits bietet das Studium ein ideales Übungsfeld dafür.
Es sind spannende Zeiten! Auf der Seite äußerer Ramenbedingungen sind zu nennen die geplante Umwandlung des Studiums (Reform des PsychTG), so dass (wer will) mit einer Approbation am Ende des (klinisch ausgerichteten) Masterstudiums abschließen kann. Unsere Heidelberger Kollegin Birgit Spinath (Pädagogische Psychologie) wird im nächsten Jahr ab Oktober 2018 als Präsidentin der DGPs diesen Prozeß weiterführen, der schon seit mehreren Jahren von den Vorgänger-Vorständen vorbereitet wurde. Am Institut wird es in den nächsten Jahren Wechsel in den Professuren Allgemeine und Theoretische Psychologie (Funke), Arbeits- und Organisationspsychologie (Sonntag) und Sozialpsychologie (Fiedler) geben. Die Zulassung zum Studium wird bei uns mit einem kompetenzorientierten Auswahlverfahren auf neue Füsse gestellt.
Auf der Seite innerer Ramenbedingungen gibt es lebhafte Diskussionen um die Neuausrichtung unseres Faches im Zuge der Replikationskrise, um eine in diesem Zusammenhang geforderte „new statistics“ und um offene Wissenschaft (open science). Nicht allen hier gemachten Vorschlägen sollte man blindlings folgen. Mit der Ernüchterung über die Befunde der Neuropsychologie einher geht die Suche nach neuen tragfähigen Rahmentheorien, die die verschiedenen Mosaiksteine empirischer Forschung sortieren helfen. Wenn wir im gesellschaftlichen Diskurs wieder eine gestalterische Rolle spielen wollen und uns nicht mit der Behandlung kranker Seelen zufriedengeben wollen (wovor ich durchaus großen Respekt habe!), müssen wir zeigen, dass wir zu wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen einen wertvollen Beitrag leisten können.
Liebe Erstis 2017: Seien Sie herzlich willkommen in unserem Institut! Wir freuen uns auf Sie! Ich arbeite schon an meiner Playlist für die obligatorische Psychoparty, die diesmal am Dienstag 17.10.17 nach dem diesjährigen 21. Empra-Kongreß um 21:30 bei uns im Institut startet (hier schon mal der Link zum Text meines Abschlusstitels, den natürlich alle mitsingen müssen).