Tag der Freunde und Sommerball 2016

Einmal im Jahr findet der „Tag der Freunde“ statt: ein Tag, an dem sich die Ehemaligen und Freunde der Universität wieder im Tempel des Wissens treffen, um sich auszutauschen, Neues zu lernen und Freude zu haben. Dieses Jahr wurde das 20jährige Bestehen von „Heidelberg Alumni International“ zum Anlass genommen, etwas größer als üblich zu feiern. Die Liste der Veranstaltungen ist gross gewesen, ich kann nur über einige Ereignisse berichten, an denen ich beteiligt war.

Festvortrag Prof. Gade über Chiralität

Festvortrag Prof. Gade über Chiralität (zum Vergrößern anklicken)

Am Fr 15.7.16 fand zunächst die Mitgliederversammlung (MV) der „Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V.“ (kurz: GdF)  statt, deren Vorsitzender ich bin. Der GdF gehören 1346 zahlende Mitglieder an, etwa 60 davon kamen zur MV und hörten sich den Bericht des Vorstands an. Wir haben im Berichtsjahr 2015 etwa 100.000 Euro in Projekte zur Förderung von Studierenden, Forschenden und Lehrenden der Uni gesteckt, worauf wir sehr stolz sind. Ich habe nochmals betont: Wir sind kein Verein, bei dem es um Gegenleistungen geht wie beim ADAC, wo man für seinen Mitgliedsbeitrag etwa einen Abschleppservice erwartet – unsere Mitglieder sind dabei, weil sie fördern und unterstützen wollen! Deswegen ist auch die Frage, was man für den Mitgliedsbeitrag bekommt, falsch gestellt. Was wir mit dem Beitrag machen, läßt sich auf den Begriff des „Gutes tun“ reduzieren. Dafür helfen auch zahlreiche Mittel aus der Stiftung Universität Heidelberg, die wir gemeinsam führen und deren Vermögen wir zu mehren versuchen.

Im Anschluß an die MV fand der Festvortrag von Prof. Dr. Lutz Gade, Professor für Anorganische Chemie an der Uni Heidelberg, statt. Unter dem Titel „“Links und rechts: die Händigkeit der Welt und ihre Konsequenzen“ sprach er sehr anschaulich über Symmetrie-Prinzipien in der Natur (Fachterminus: Chiralität). Eindrucksvoll: der „Schneckenkönig“ (=das sehr seltene linksgewundene Schneckenhaus) und der Elefantenkuss (eine rechtsdrehende Verschränkung zweier Rüssel). Und ein trauriges Beispiel: Thalidomid (bekannter unter dem Namen „Contergan“), dessen rechtsdrehende Form nützlich zur Behandlung von Lepra ist, aber dessen linksdrehende Variante zu Fehlbildungen führt (hier ein einschlägiger Hintergrund-Bericht). Zwei wichtige Begriffe (Razemat als 1:1-Mischung zweier Molekülsorten, die wie Bild und Spiegelbild aussehen, und Enantiomer als das entsprechende Einzelmolekül, das entweder in der einen oder anderen Form vorliegt) habe ich gelernt. Anschaulich gemacht hat Lutz Gade diese Eigenschaft am Beispiel des Geruchsstoffs Limonen, den es in rechtsdrehender und linksdrehender Ausführung gibt. Obwohl physikalisch identisch, riecht er einmal nach Zitronen, die andere Variante nach Terpentin. Die Zuhörer konnten es im Hörsaal 14 ausprobieren!

Abendessen der GdF-Mitglieder im Haus Buhl

Abendessen der GdF-Mitglieder im Haus Buhl (zum Vergrößern anklicken)

Im Anschluss an den Festvortrag ging es weiter zum gemeinsamen Abendessen im Haus Buhl. Da das Wetter mitspielte, konnten wir im herrlichen Garten von Haus Buhl direkt unterhalb des Schlosses sitzen. Das „Trio Variety“ (Allen Blairman am Schlagzeug, Olaf Schönborn am Saxophon, Götz Ommert am Kontrabass) spielte dazu gepflegten Jazz. Es gabe leckeres Essen, guten Wein und viel Gespräche. Auch von den über 50 neuen Mitgliedern unseres Vereins waren einige da, neben viel Universitätsprominenz.

Institutsführung

Alumni Psychologici: Institutsführung (zum Vergrößern anklicken)

Am Samstag morgen ging es dann im Institut weiter: die Sektion der „Alumni Psychologici“ hatte eingeladen zu „Funkes Triathlon“, bestehend aus Vortrag, Institutsführung und Sprudelempfang im Innenhof. Etwa 20 Personen – illustre Gäste aus Deutschland (darunter ein ehemaliger DGPs-Präsident), Italien, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz – folgten der Einladung und wurden Zeuge einer ungewöhnlichen Führung, die nicht nur in das Theatrum Anatomicum führte, sondern auch die anstehenden Kellerausbauten zeigte.

Sommerball des Rektors

Sommerball des Rektors (zum Vergrößern anklicken)

Samstag abend ging es mit dem Sommerball des Rektors im Innenhof der Neuen Universität weiter. Alle 5 Jahre, jeweils zum 5- bzw. 10jährigen Geburtstag der Uni, gibt es Ball, sonst in den Jahren dazwischen eine etwas weniger aufwändigere Party. Eine wunderbares Ambiente: weißgedeckte Tische und Stühlen in weißen Hussen, dazu farbige Beleuchtung des gesamten Ensembles rund um den Innenhof, im Hexenturm eine Kapelle, die in angenehmer Lautstärke wunderbare Charleston-Musik spielte (das Motto des Balls waren die 20er Jahre), ein herrliches Buffett vom Studierendenwerk (das Beste, was ich seit langem gesehen habe!) und vor allem: viele nette Gäste. Auch unsere Wissenschaftsministerin war anwesend und tanzte mit dem Rektor auf der Tanzfläche. Etwa 500 Gäste waren anwesend (darunter auch zahlreiche Studierende), die nicht ganz billigen Karten waren schnell ausverkauft – der Rektor erwähnte in seiner Eröffnungsansprache, dass noch weitere Nachfragen von über 1000 Interessierten enttäuscht werden mussten. Ein schöner Abend in mildem Klima!

siehe auch frühere Beiträge zum „Tag der Freunde“:

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