Urlaub und die Folgen

Urlaub bedeutet Abstand von der Arbeit zu nehmen und sich auf andere schöne Seiten des Lebens einzulassen. Nichtsdestotrotz geht während des Urlaubs („ich bin dann mal weg“) das übrige Arbeitsleben weiter – und insbesondere Emails kommen ungehemmt in den Briefkasten, auch wenn ein Auto-Responder um Geduld bittet. In meinen 14 Tagen Abwesenheit sind 541 Emails eingetrudelt, 456 davon habe ich gelöscht (Rundmails, unspezifische Einladungen, Werbung, unqualifizierte Anfragen). Es verbleiben 85 Nachrichten, auf die z.T. ausführlich einzugehen ist. Daneben laufen die täglich eintrudelnden Emails weiter.

Nach dem Urlaub beginnt damit eine Phase intensiven Entscheidens – die im Urlaub angesammelte Erholung verbraucht sich bereits ein wenig bei dem nachfolgenden Entscheidungsfeuerwerk. Dass dabei auch Fehlentscheidungen getroffen werden, ist anzunehmen.

Wie kommen wir heraus aus dieser Flut? Ich habe keine Antwort. In Dave Eggers wunderbar-schrecklicher Google-Parodie „The Circle“ (2013) wird davon gesprochen, zu bestimmten Uhrzeiten „die Schleusen zu öffnen“ (gemeint ist damit: Emails und Nachrichten abzurufen). Das hilft nicht wirklich. Nach dem Urlaub: Das ist so wie „Schleusen öffnen“ und die Flut über sich ergehen lassen.

Das gute am Aufschieben: Manche Probleme waren Schein-Probleme und haben sich zwischenzeitlich in Wohlgefallen aufgelöst. Wie schön das ist: Probleme, die nur kurz auftauchen und dann verschwinden. Die hartnäckigen Probleme werden sich schon wieder zu Wort melden. Jetzt verlangt erst mal das anstehende Wintersemester meine Aufmerksamkeit – statt Mails sind es jetzt (neben beginnender Lehre) Sitzungstermine, die sich jagen. Also: Halili, auf zur Jagd! Erlegen wir ein paar Termine und kommen wieder zur Ruhe!

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