Wir alle wissen: Lehrveranstaltungen müssen regelmässig evaluiert werden, um die Qualität der Lehre zu verbessern und erkannte Schwachpunkte abzustellen (z.B. als Teil unseres Heidelberger Systems des Qualitätsmanagements HeiQUALITY). Studierende sind daher häufig genötigt, in ihren Veranstaltungen entsprechende Bewertungen abzugeben. Ist es dabei eigentlich egal, in welcher Stimmung sich die Befragten befinden?
Jörg Zumbach (Uni Salzburg) und ich sind in einer gerade erschienenen Arbeit dieser Frage mit empirischen Methoden nachgegangen. Unsere Idee war, dass in guter Stimmung bessere Bewertungen abgegeben werden als in schlechter Stimmung. Wir haben diese Stimmung unter Hörsaalbedingungen während der Bewertungstätigkeit experimentell manipuliert (Emotionsinduktion nach der Facial Feedback-Hypothese) und tatsächlich entsprechende signifikante (kleine) Effekte auf die Kursbewertung zeigen können: Studierende in guter Stimmung geben bessere Urteile zur gleichen Veranstaltung an als solche mit schlechterer Stimmung.
Unsere abschließende Empfehlung für die Durchführung von Lehrevaluationen, in denen man als Dozent möglichst gut abschneidet: an einem sonnigen Tag, in kleinen Gruppen, kurz vor den Ferien und vor allem: mit einem Stift zwischen den Zähnen, wenn es sonst nichts zu lachen gibt.
Hier sind unsere Überlegungen dazu nachzulesen: Zumbach, J., & Funke, J. (2014). Mood influences on academic course evaluation. Practical Assessment, Research & Evaluation, 19(4). Available online: http://pareonline.net/getvn.asp?v=19&n=4. (Open Access)