Nach dem Projekt ist vor dem Projekt: mit dem Auslaufen unseres dreijährigen BMBF-Verbundprojekts ADIS (=Automatisierte Detektion interventionsbedürftiger Situationen durch Klassifizierung visueller Muster) zum 31.7.2013 mit unserem Teilvorhaben PADAK (=Psychologische Ansätze der Gestik-, Mimik- und Bewegungsdeutung sowie Akzeptanzanalysen) geht einher zum 1.10.2013 der Neuanfang des dreijährigen BMBF-Verbundprojekts InReakt (=Integrierte Hilfe-Reaktionsketten zur Erhöhung der Sicherheit an Haltestellen und in Fahrzeugen des ÖPNV) mit dem für uns relevanten Teilvorhaben PASI (=Psychologische Betrachtung – Akzeptanzanalyse, Sicherheitsempfinden, Informationsmanagement) aus dem großen Vorhaben des Bundes zum Thema „Urbane Sicherheit„.
Während es bei ADIS um die halbautomatische Auswertung von Videosignalen im ÖPNV (=öffentlicher Personennahverkehr) zur Entdeckung von kritischen Situationen ging, wird InReakt stärker auf das Sicherheitsgefühl der Bürger abheben. Nachfolgend ein Auszug aus dem Antrag:
„Psychologische Forschung soll im Projekt InReakt an verschiedenen Stellen unterstützend eingreifen, beratend zur Seite stehen und gleichzeitig einen eigenen Beitrag zur Sicherheitsforschung leisten. Die psychologischen Forschungsarbeiten konzentrieren sich insbesondere auf die Themen Sicherheitsempfinden, Akzeptanzanalyse und Informationsmanagement. Im Bereich Sicherheitsempfinden soll der Ist-Zustand auf Verbesserungspotentiale hin betrachtet werden. Außerdem sollen Ursachen für Unsicherheitsgefühle identifiziert werden, um diese im weiteren Projektverlauf als Ansatzpunkte für Interventionen nutzbar zu machen. Neben der konkreten Akzeptanz für das System InReakt geht es außerdem um eine kritische Überprüfung der Aussagekraft von Befragungsstudien insgesamt. Psychologische Befunde und Theorien sollen angewendet werden, um möglichst unverfälschte Ergebnisse zu erhalten. Im weiteren Projektverlauf soll eine Optimierung für Art und Umfang der bei unterschiedlichen Akteure zur Verfügung gestellten Information erfolgen.“
Projektmitarbeiterin wird wiederum Dipl.-Psych. Carolin Baumann sein, die in bewährter Weise den Kontakt mit den Verbundpartnern aus Industrie, Wirtschaft und Forschung (z.B. Fraunhofer IPK; Verkehrsbetriebe Karlsruhe; INFOKOM; init; STUVA als Koordinator) hält und den Fortgang unserer Planungen sicherstellt. Anwendungsbezogene Forschung stellt andere Herausforderungen als Grundlagenforschung – aber als „proof of concepts“ ist sie eine wichtige Ergänzung unserer Arbeit und stellt Bodenhaftung her. Darüberhinaus bewegt man sich nicht im Kreis von Gleichgesinnten, sondern hat es mit lauter Nicht-Psychologen zu tun, die von t-Tests, Testtheorie oder Psychometrie wenig oder gar nichts gehört haben und denen man entsprechende Techniken schmackhaft machen muss.
Das nach Heidelberg fliessende Fördervolumen beträgt gut 450.000 Euro, das meiste davon sind Personalkosten. Aber auch ein mobiles Eye-Tracking und weitere Ausstattung werden dazugehören. Ich freue mich auf die anstehenden Untersuchungen!
Hier geht es zur Projekt-Homepage des Verbunds.
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