Unser Mitarbeiter-Team am Heidelberger PI ist zu Recht stolz darauf, gute Lehre zu machen – das zeigt der überwiegende Teil der Lehrevaluationen deutlich! Die „grüne Ampel“ der Lehrevaluation ist für uns der Standardfall. Warum ergänzen wir dann unser Lehrprogramm durch externe Kräfte? Warum geben wir einen Teil der Studiengebühren (die Lehrbeauftragten bekommen ein Honorar, die Honorarprofessoren nur die Ehre sowie Fahrt- und Übernachtungskosten) für zusätzliche Lehre aus? Schauen wir uns die Personen einmal an.
- Robert Sternberg, Oklahoma State University, USA – unser Honorarprofessor seit 2007 [siehe damaligen Blog-Eintrag]: Er gehört nach einer 2002 veröffentlichten Umfrage des APA Monitor zu den Top-100 Psychologen des 20. Jahrhunderts. Seine Beiträge zur Theorie der Intelligenz, zur Theorie der Liebe und des Hasses sowie seine Beschreibung von verschiedenen Denkstilen gehören zu den Standards unseres Faches und haben weltweit Einfluss gezeigt.
- Andreas Schleicher, OECD Paris, Frankreich – Honorarprofessor an unserer Fakultät seit 2009: Er ist einer der Väter der mit weltweiter Aufmerksamkeit bedachten PISA-Studien, die in vielen Ländern der Welt kompetenzorientierte Bildungsdiagnostik zum Zweck der besseren Steuerung von Bildungsprozessen betreiben.
- Bruce Whittlesea, Simon Fraser University, Canada – Lehrbeauftragter im SS 2012: Einer der führenden Metakognitionsforscher, der hochkarätig zu Themen aus den Bereichen „cognition, memory, perception, concept formation, attention“ publiziert hat.
- Sophie Schweizer, Vrije Universiteit Amsterdam, The Netherlands – Gastprofessorin seit 2011 [siehe damaligen Blog-Eintrag]: Sie bringt nicht nur Lehre zur Kognitiven Neuropsychologie ein, sondern betreibt auch im Rahmen des von der VW-Stiftung geförderten dreijährigen internationalen Verbundprojekts “Irrationality as dysfunctional option generation” Forschung zu einem spannenden Thema an der Schnittstelle zwischen Klinischer und Allgemeiner Psychologie.
- Coty Gonzalez, Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA – Lehrbeauftragte im WS 2010: In ihrem Dynamic Decision Making Lab untersucht sie den Umgang von Menschen mit komplexen realistischen Anforderungen. Zugleich modelliert sie die ablaufenden Lern- und Entscheidungsprozesse mit einer vereinfachten Variante von ACT-R, einem der Tools für kognitive Modellierung.
All diese Personen kommen aus dem Ausland, sind in ihrem Bereich sichtbar aufgestellt und bieten damit nicht nur Einblicke in Spitzenforschung, sondern ermöglichen fortgeschrittenen Studierenden zugleich die Kontaktaufnahme mit renommierten Fachvertretern, die Nutzung deren Kenntnissen und deren Kontakten.
Internationalität ist (im Unterschied zur Provinzialität) ein Zeichen weltoffener Haltung und Merkmal einer Volluniversität, die in der Weltklasse mitspielen möchte und nicht nur in der Landesliga. Natürlich ist zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer eine gewisse Kluft festzustellen – aber die genannten Personen sollen beispielhaft deutlich machen, dass unsere Studierenden interessante zusätzliche Angebote gemacht bekommen, die wir aus Studiengebühren bzw. Kompensationsmitteln bezahlen können. Dass auch unsere Hausmannschaft klasse Lehre macht, soll damit ja nicht bestritten werden – es geht uns explizit um Ergänzungen, um die Sahnehäubchen auf den eh‘ schon 1a guten Kuchen 🙂