Die von mir sehr geschätzte Autorin Marlene Bach erhält den diesjährigen, mit 6000 Euro dotierten Walter-Kempowski-Literaturpreis 2011 (Förderpreis der Hamburger Autorenvereinigung) für eine ihrer Kurzgeschichten zum Thema „Familie“ unter dem Titel „Der Herbstsohn“. Wie so oft ist nicht die Preissumme das Beeindruckende, sondern die Auszeichnung an sich: Aus rund 1000 Einsendungen wurde am 27.10.2011 im Hamburger NewLivingHome unter den drei Finalisten die endgültige Rangfolge festgelegt, Marlene Bach erhielt die meisten Stimmen. Da ist ein Studienplatz für Psychologie an unserem Institut deutlich leichter zu bekommen (jährlich 90 BSc-Plätze bei über 4500 Bewerbungen). Eine der beiden Stifter des Preisgeldes – das Hamburger Ehepaar Helmut und Hannelore Greve – war neben den stimmberechtigten Mitgliedern der Hamburger Autorenvereinigung zur Preisverleihung anwesend. Auch die Preisträger auf den Plätzen 2 und 3 wurden mit 2500 bzw. 1500 Euro ordentlich ausgestattet.
Schriftsteller führen ein ganz eigenes Leben mit ihren Gestalten und Figuren, die sie erschaffen und nach ihrem Gusto durch die Welt spazieren lassen. Das Besondere daran: Diese Welt der Phantasie in Worte zu fassen, die andere Menschen lesen und verstehen können. Und es geht nicht nur um Sachverhalte, die beschrieben werden wollen – es geht auch um Gefühle und Stimmungen, um Prozesse, die meist innerlich ablaufen, aber durch die Worte der Autoren veräußerlicht werden.
Die preisgekrönte Geschichte „Der Herbstsohn“ schafft es auf drei Textseiten mit gerade mal 1000 Wörtern, die sehr traurige Lebensbilanz einer alten Frau zu evozieren (man hat fast Tränen in den Augen) und dann doch mit einem kleinen Lichtblick zu enden. Kognition und Emotion greifen Hand in Hand…
Ich gratuliere Marlene Bach zu dieser Auszeichnung von Herzen! Mögen weitere Preise folgen!
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