ZPID Kuratorium

Diese Woche war ich zwei Tage in Trier, um an der dortigen Kuratoriumssitzung der ZPID teilzunehmen. Was ist das ZPID? 1972 hatte der Trierer Professor Günther Reinert (1928-1979; ein Großcousin von Paul Baltes) auf Anregung der DGPs unter dem damaligen Präsidenten Carl Friedrich Graumann den Plan umgesetzt, ein Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation zu gründen. Mit Unterstützung des Bundesgesundheitrsministeriums sowie dem Land Rheinland-Pfalz konnte das ZPID ab 1972 als Einrichtung der Universität Trier in enger Anbindung an das dortige Fach Psychologie aufgebaut werden (Leo Montada und später Günter Krampen haben tatkräftig mitgeholfen).

Seit nunmehr fast 40 Jahren ist das ZPID als Lieferant qualifizierter Fachinformation auf dem Gebiet der Psychologie tätig, produziert mit PSYNDEX eine reichhaltige Ergänzung zu PsycINFO (inkl. Tests und AV-Material) und setzt sich dafür ein, dass psychologische Forschung aus deutschsprachigen Forschungseinrichtungen (sowohl in deutscher als auch englischer Sprache) für interessierte Personen – Wissenschaftler, Praktiker, Journalisten – weltweit zugänglich gemacht wird.

Auf der ZPID-Homepage, auf der die verschiedenen (teils freien, teils kostenpflichtigen) Angebote beschrieben werden, heisst es über das Zentrum, das eine überregionale Einrichtung der nationalen Leibniz-Gemeinschaft ist: „Das ZPID ist das überregionale Fachinformationszentrum für die Psychologie in den deutschsprachigen Ländern. Es informiert Wissenschaft und Praxis aktuell und umfassend über psychologisch relevante Literatur, Testverfahren, audiovisuelle Medien und Qualitätsressourcen im Internet und ist das Forschungsdatenzentrum für die Psychologie.“

Was ich mit dem ZPID zu tun habe? Als junger Student (1975-1980) und späterer Doktorand (1980-1984) an der Uni Trier habe ich die Vorteile elektronischer Informationssuche kennen- und schätzengelernt. Das war in der damaligen Zeit keinesfalls selbstverständlich, zu jedem beliebigen Thema einschlägige aktuelle Titelnachweise zu finden. Bibliographieren und Recherchieren waren damals hoch gehaltene Schlüsselqualifikationen, für die ich mich interessierte. Vielleicht kein Zufall, dass ich an den Richtlinien zur Manuskriptgestaltung immer Interesse gehabt hatte…

Von 10/1998 bis 09/2006 war ich zwei Amtsperioden lang Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der ZPID – ein Amt, das derzeit Hans-Werner Bierhoff (Bochum) innehat. Im Beirat werden die zu erledigenden Aufgaben der ZPID näher festgelegt. Übrigens: 2004 fand bereits eine Evaluation der ZPID durch die Leibniz-Gemeinschaft statt, die sich insgesamt sehr positiv ausgesprochen hatte.

Seit 01/2010 (und weiterhin bis 12/2013) bin ich nun als Mitglied des Kuratoriums (Vorsitz: unser Alumnus Dietrich Albert, Graz) für die ZPID tätig. Das Kuratorium ist als Aufsichtsrat eingesetzt („board of trustees“) und kontrolliert die Aktivitäten. Unsere Tagung diese Woche stand ganz im Zeichen der Anfang April anstehenden Evaluierung der ZPID durch ein Gremium der Leibniz-Gesellschaft.

Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Wer ZPID-Dienste nutzen möchte, sei auf den hervorragenden „PsychSpider“ hingewiesen – ich habe ihn in meinem Firefox-Fenster für die Suchmaschinen (rechts oben) eingebaut und greife damit bei Bedarf schnell auf Psycho-Infos zu (wer mehr über den Einbau des Search-Plugin in seinen Browser wissen möchte: hier steht eine Anleitung für Firefox und Internet Explorer).

Und natürlich haben alle Heidelberger Uni-Nutzer mit ihrer UB-Kennung Zugriff auf PSYNDEX (incl. PSYNDEX Test) unter http://www.ub.uni-heidelberg.de/cgi-bin/db-redi.cgi?app=Psyndex-ebsco

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