Meine erste Konferenzteilnahme per Video

Das im National Research Council der USA angesiedelte „Board on Testing and Assessment“ hatte mich Ende letzten Jahres zu einem „Workshop on Assessment of 21st Century Skills“ eingeladen, der am 12. und 13.1.11 in Irvine (Kalifornien) stattfand. Da ich wegen Lehr- und anderer Verpflichtungen nicht mehrere Tage an der Westküste der USA unterwegs sein konnte, habe ich meine Teilnahme per Skype angeboten – und voilà: jetzt habe ich meine erste Konferenzteilnahme per Video vollzogen.

Vor Ort in Irvine gab es eine hilfreiche Person, die für mich die Powerpoints bedient hat und die dortige Kamera mal auf die Projektionswand, mal auf’s Publikum gerichtet hat, so dass ich die Reaktionen der ca. 80 Teilnehmenden während meines Vortrags wenigstens ansatzweise mitbekommen habe. Auch das Verfolgen anderer Vorträge und die Einmischung in Diskussionen war aus der Ferne gut möglich.

Das kleine Szenenfoto zeigt das Arrangement, das insbesondere aus dem schwarzen Hintergrund besteht (eine mobile Stellwand aus Stoff, die mir Sven Barnow aus seinem Fotolabor ausgeliehen hat – keinesfalls ein Wasserbett, wie es von einigen Studierenden vermutet wurde). Vorne rechts (auf der Oberkante meines Bildschirms – auf dem Foto nicht mehr zu sehen) ist die WebCam befestigt, die auch meine morgendlichen WebCam-Aufnahme generiert. Auf dem Bildschirm vor mir war das Bild aus Irvine zu sehen (plus ein Mini-Bild von meiner Kamera zu Kontrollzwecken) sowie meine Folien und meine Redenotizen.

Ton- und Bildqualität bei der Übertragung aus Kalifornien waren übrigens excellent und nur mit minimalen zeitlichen Verzögerungen. Meine Bereitschaft zu weiteren Skype-Konferenzen: ist gestiegen! Hat der Umwelt übrigens einen Flug von knapp 20.000 km (H+R) erspart (und mir die entsprechende Flugzeit). Einziger Nachteil: Los Angeles hinkt 9 Stunden hinterher – als mein Beitrag für die Amerikaner zur Zeit des Nachmittagskaffees präsentiert wurde, war es bei uns schon 23 Uhr! Als ich gegen 2 Uhr morgens meine Kamera abgestellt habe, war ich doch etwas müde…

Inhaltlich ganz interessant: Mit unserem Heidelberger Konzept der minimal komplexen Systeme verfolgen wir einen total anderen Weg als unsere amerikanischen Kolleginnen und Kollegenm, die au contraire auf maximal komplexe Umwelten („serious games„) setzen – hier als Beispiel ein Szenario zur kritischen Lektüre von Forschungsergebnissen aus den Federn von Art Graesser und Diane Halpern: „Operation ARIES„. Auf diese Weise unser BSc-Modul KLF zu machen, wäre vielleicht ganz nett, oder?

Ein anderer interessanter Aspekt der Konferenz: Selbstregulation wird ebenfalls als Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts angesehen, mit hohem gesellschaftlichen Impact angesichts Überschuldung und Übergewicht als 2 Beispielen gestörter Selbstregulation, die enorme Folgekosten („a trillion dollars“) nach sich ziehen. Ein  Grund mehr, diesem Konstrukt aus allen Arbeitseinheiten heraus hohe Aufmerksamkeit zuzuwenden!

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