Ein neues BMBF-Projekt: CLIMAGE

Aus dem Urlaub im Schwarzwald und im Allgäu gut erholt zurückgekeht, finde ich eine erfreuliche Nachricht vor: Unter dem Akronym CLIMAGE startet ein auf drei Jahre angelegtes interdisziplinäres BMBF-Projekt zum Thema „Klimaschutzpolitik in alternden Gesellschaften: Komplexe Klimasysteme, Kognition und Zahlungsbereitschaft“. In Zusammenarbeit mit Timo Goeschl (Lehrstuhl für Umweltökonomik), Johannes Schröder (Professur für Gerontopsychiatrie) und Christiane Schwieren (Professur für Verhaltensökonomie) werden wir der Frage nachgehen, wie sich die Kombination der beiden säkularen Trends von Überalterung und Klimawandel auf die Klimapolitik auswirken. Für das Projekt werden insgesamt 473.000 Euro bereitgestellt.

Zum Hintergrund: In den kommenden fünfzig bis hundert Jahren müssen sich die Gesellschaften Europas und anderer Teile der industrialisierten Welt zwei bedeutenden langfristigen Trends stellen. Der eine ist der Prozess des globalen Klimawandels, der Veränderungen in Umweltbedingungen mit sich bringen wird, die bisher nur zum Teil verstanden sind, aber politische Entscheidungen makroökonomischer Größenordnung erfordern (Stern, 2007). Dieser Prozess fällt zusammen mit einem demographischen Übergang hin zur alternden Bevölkerung: Nach aktuellen Schätzungen wird bis zum Jahre 2050 der Anteil der über 60-jährigen von heute 22 Prozent der Wahlberechtigten auf 49 Prozent anwachsen (Statistisches Bundesamt, 2008).

Beide Prozesse sind bereits heute sichtbar und werden sich nach allgemeiner Einschätzung in den kommenden Jahrzehnten beschleunigen. Aus dieser Konstellation von alternden Gesellschaften in einem sich wandelnden Klima ergibt sich eine gesellschaftlich wichtige und intellektuell spannende Frage: Wie reagieren diese Gesellschaften auf die Herausforderung nach Investitionen in den Schutz vor einem Klimawandel, dessen Prozesse hochkomplex und somit schwer verständlich sind und von dessen Vermeidung wachsende Anteile der Entscheidungsträger aufgrund ihres Alters und der Trägheit des Klimasystems selbst kaum profitieren werden?

Das wollen wir in den nächsten drei Jahren gründlicher untersuchen. Als Projektmitarbeiterin startet Dipl.-Psych. Helen Fischer, die in diesem Rahmen auch ihre Promotion anstrebt.

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