Die vom Marsilius-Kolleg der Uni Heidelberg einmal pro Semester angebotene Marsilius-Vorlesung hat sich diesmal mit Kreativität beschäftigt. Der Freiburger Klarinettist und Komponist Jörg Widmann hat sich am 8.7.2010 in der Alten Aula unter dem Motto „Die Zukunft soll das höhere Echo der Vergangenheit sein“ (Robert Schumann) dem Thema „Tradition und Innovation in der Musik“ gewidmet. Widmann hat anhand musikalischer Beispiele, die er virtuos auf Klavier und Klarinette vortrug, einen unglaublich lebendigen und unterhaltsamen Vortrag über Revolutionen in der Musik gehalten.
Seine eigenen Kompositionen für Klarinette, von denen er einige vorgetragen hat: Unglaublich, was er dem Instrument für Töne entlockt! Kaum vorstellbar, dass jemand anderes diese Stücke spielen kann!
Eine phantastische Vorlesung, die so völlig anders asls die üblichen wissenschaftlichen Vorträge war – und die dennoch viel Stoff zum Nachdenken über das Verhältnis von Tradition und Fortschritt, Evolution und Revolution, Zukunft und Vergangenheit bot. Vor allem hat sie auch gezeigt: man muss von etwas besessen sein, um an der Spitze zu stehen! Jörg Widmann ist in diesem positiven Sinn „besessen“ von Musik – und er kann andere an dieser Leidenschaft teilhaben lassen, auch das sicher eine wichtige Eigenschaft, die man als Fachmann braucht. Atonale Musik, Zwölfton-Musik: Seit heute sehe ich sie in einem etwas anderen Licht!
Super, dass wir solche Vorträge an unserer Uni hören können! Unser Heidelberger „Temple of Knowledge“ hat mal wieder gezeigt, zu was er fähig ist! Dank an das Marsilius-Team, nicht nur dafür dass die Alte Aula wohltuend herabgekühlt war, sondern vor allem für die Einladung dieses Marsilius-Redners!
siehe auch: https://joachimfunke.de/2009/07/02/marsilius-vorlesung-2009/
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