Zusammen mit Samuel Greiff war ich diese Woche in Melbourne bei ACER (Australian Council for Research on Education), der Organisation, die die weltweiten PISA-Studien im Auftrag der OECD organisiert. Das fünftägige Treffen von Testentwicklern mit der Problem-Solving Expert Group (kurz PEG genannt – hörte sich gelegentlich wie Pig an…) diente der Vorbereitung von PISA 2012, der nächsten Erhebungswelle. Neben ACER ist vor allem das amerikanische Unternehmen ETS (Educational Testing Service) aus Princeton an der Testentwicklung beteiligt – angesichts der wirklich großen Zahl an Testanden geht es unter anderem auch um viel Geld (Testindustrie). Nur am Rande: ETS beschäftigt 2700 Mitarbeiter…
The Melbourne Experience: auch kleine Entwicklerteams wie das Unsrige von der Uni Heidelberg haben eine Chance! Wir werden den weiteren Prozeß wohl entscheidend mitbeeinflussen können und die gute Botschaft: War noch vor dem Meeting von einer Aufteilung der Items in 70% statische und 30% dynamische Probleme die Rede, hat sich jetzt das Verhältnis umgekehrt! Offensichtlich hat unsere Präsentation überzeugt, dass wir mit computergestützter Datenerhebung (das wird 2012 erstmals in PISA flächendeckend stattfinden) den Prozeß (die Strategien) viel besser verfolgen können und über bloße Ergebnisse der Problemlösung hinausgehen können. Alles in allem: sehr zufriedenstellend!
PS: Diesen Blog-Eintrag habe ich (teilweise) in meinem klimatisierten Appartement im 13. Stock des Melbourner Hotel Medina geschrieben, mit Blick auf die Skyline, den Yarra-River und den Botanischen Garten im Hintergrund – Aussentemparatur bis zu 30 Grad (von Melbourner Einwohnern berichteter Spitzenwert, der angeblich kürzlich erreicht wurde: 47 Grad!!!). Zugleich fand an einem der Abende ein gewaltiges Unwetter statt, bei dem in kurzer Zeit 10.000 Haushalte in Victoria stromlos waren und der Flughafenbetrieb eingestellt werden musste. In der Flinders Street, in der unser Hotel liegt, konnte man schwimmen (siehe das Video). Nach 2 Stunden war der Spuk vorüber…